Stiftung „Lebendige Stadt”
Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Initiator Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume. Sie hat seit ihrer Gründung ein Fördervolumen von 37 Mio. € bewegt und 140 Projekte gefördert sowie 164 ausgezeichnet.
Jahresbericht der Stiftung „Lebendige Stadt“
Das Geschäftsjahr 2024 war geprägt durch die Auslobung und Verleihung des Stiftungspreises „Das schönste Bahnhofsumfeld“ sowie den Städtekongress „Die Zuwanderungsstadt: Integration als Schlüssel“ im Jüdischen Campus in Berlin. Viele größere und kleinere Förderprojekte wurden initiiert und zum Abschluss gebracht.
A. Allgemeine Informationen zur Stiftung „Lebendige Stadt“
I. Gründung und Rechtsform
Die Stiftung „Lebendige Stadt“ wurde am 24.05.2000 von der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG gegründet. Mit Bescheid vom 26.10.2000 hat die Senatskanzlei der Freien und Hansestadt Hamburg die Stiftung als rechtsfähige gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg anerkannt.
II. Zweck und Aufgaben der Stiftung
Der Stiftungszweck und die Aufgaben der Stiftung werden in der Satzung samt Änderungen geregelt. Danach verfolgt die Stiftung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenverordnung. Sie widmet sich den europäischen Städten als Zentren für Leben, Arbeiten, Wohnen, Kommunikation und Kultur. In diesem Rahmen ist der Zweck der Stiftung gerichtet auf die Förderung:
1. der Kultur sowie der Pflege der Erhaltung von Kulturwerten,
2. der Wissenschaft und Forschung,
3. des Sports,
4. des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes,
5. des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege,
6. der Jugend- und Altenpflege.
III. Stiftungsvermögen
Das Grundstockvermögen der Stiftung zum 31.12.2024 besteht aus einem Kapital von 511.291,88 Euro. Daneben verfügt die Stiftung zu diesem Zeitpunkt über Rücklagen in Höhe von 170.000,00 Euro. Diese Rücklagen entfallen auf bereits beschlossene Zuwendungen, die im Laufe des Jahres 2025 an Zuwendungsempfänger ausgezahlt werden sollen. Die Stiftung kann ihre Erträge ganz oder teilweise einer Rücklage zuführen, soweit dies zur nachhaltigen Erfüllung ihrer satzungsmäßigen Zwecke erforderlich ist.
Das Stiftungsvermögen kann durch Zustiftungen (Beträge, Rechte und sonstige Gegenstände) des Stifters sowie Dritter erhöht werden. Zuwendungen sind nur dann als Zustiftungen anzusehen und dem Stiftungsvermögen zuzuordnen, wenn der Zuwendende dies bestimmt hat. Das Stiftungsvermögen ist grundsätzlich in seinem Bestand zu erhalten. Es darf nur veräußert oder belastet werden, wenn von dem Erlös gleichwertiges Vermögen erworben wird. Zur Erreichung des Stiftungszweckes dienen grundsätzlich nur die Zinsen und Erträge des Stiftungsvermögens sowie sonstige Zuwendungen, soweit sie nicht nach § 3 Absatz 2 der Satzung das Stiftungsvermögen erhöhen. Das Stiftungsvermögen ist zinstragend in solchen Werten anzulegen, die nach der mit der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes vorzunehmenden Auswahl als sicher gelten.
IV. Stiftungsorganisation
1. Organe der Stiftung
Nach Paragraf 6, 7 und 8 der Satzung sind
- das Stiftungskuratorium
- der Stiftungsvorstand und
- der Stiftungsrat
Organe der Stiftung. Die Mitglieder der Organe bringen ihr umfassendes Know-how in die Stiftungsarbeit ein, was den Städten zu Gute kommt. Dabei hat sich die Stiftung an den „Runden Tischen“ zur Zeit der politischen Wende in der DDR orientiert, an denen eine große Zahl Vertreter unterschiedlichster gesellschaftlicher Bereiche vertreten war. Die Anregung dazu stammte vom Gründungsmitglied der Stiftung und damaligen Oberbürgermeister der Stadt Leipzig Wolfgang Tiefensee.
2. Stiftungskuratorium
Das Stiftungskuratorium besteht aus mindestens fünf und höchstens zehn Mitgliedern. Die Mitglieder und der Vorsitzende des Kuratoriums werden vom Stifter bestellt. Die Bestellung eines Kuratoriumsmitgliedes erfolgt grundsätzlich auf die Dauer von zwei Jahren. Die Wiederbestellung ist zulässig. Das Kuratorium überwacht die Tätigkeit des Vorstands und entscheidet über die Verwendung der Stiftungsmittel, die Entlastung des Vorstands, stellt den Jahresabschluss fest und genehmigt den jährlichen Wirtschaftsplan. Die Mitglieder des Kuratoriums sind verpflichtet, für die sachgemäße Verwirklichung des Stiftungszweckes einzutreten. Das Kuratorium tritt mindestens einmal in jedem Halbjahr zusammen. Veränderungen innerhalb des Kuratoriums werden der Aufsichtsbehörde unverzüglich angezeigt.
Die Mitglieder des Stiftungskuratoriums mit Stand 31.12.2024:
Alexander Otto, Vorsitzender, CEO ECE Group GmbH & Co. KG
Gunther Adler, stv. Hauptgeschäftsführer ZIA Deutschland
Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender, Vonovia SE
Andreas Engelhardt, persönlich haftender Gesellschafter Schüco International KG
Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg
Daniel Günther, Ministerpräsident Schleswig-Holstein
Lutz Lienenkämper, MdL, Minister a.D.
Hildegard Müller, Präsidentin Verband der Automobilindustrie e.V.
3. Stiftungsvorstand
Der Stiftungsvorstand besteht aus bis zu neun Mitgliedern. Die Mitglieder und der Vorsitzende werden vom Stifter bestellt und abberufen. Die Bestellung erfolgt in der Regel auf die Dauer von zwei Jahren. Eine erneute Bestellung ist zulässig. Der Vorstand verwaltet die Stiftung und beschließt über ihre Angelegenheiten, soweit sich aus den Bestimmungen der Satzung nichts Anderes ergibt. Er hat die Mittel der Stiftung sparsam und wirtschaftlich zu verwenden. Die Beschlussfassung erfolgt mehrheitlich. Veränderungen beim Vorstand werden der Aufsichtsbehörde unverzüglich angezeigt.
Die Mitglieder des Stiftungsvorstands mit Stand 31.12.2024:
Dr. Andreas Mattner, Präsident ZIA Deutschland (Vorsitzender)
Torsten Albig, Ministerpräsident a.D., Schleswig-Holstein
Michael Batz, Theatermacher und Szenograf
Friederike Beyer, Geschäftsführerin Beyer PR EVENT
Robert Heinemann, Managing Director, ECE Group Services GmbH & Co. KG
Wolfgang Kopitzsch, Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord a.D., Polizeipräsident a.D.
Dr. Eva Lohse, Oberbürgermeisterin Stadt Ludwigshafen, Präsidentin des Deutschen Städtetages
Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor a.D., Freie und Hansestadt Hamburg
4. Stiftungsrat
Dem Stiftungsrat sollen führende Persönlichkeiten aus Kommunen und Ländern sowie der Wirtschaft, Kultur und Forschung angehören. Der Stiftungsrat unterstützt und berät das Kuratorium und den Vorstand der Stiftung bei der Planung und ggf. auch Durchführung der Stiftungsarbeit, z.B. hinsichtlich:
- Vorschläge für Projektförderungen
- Fachtagungen, Symposien und sonstige Veranstaltungen zu kommunalen Themen
- Themenbeiträge für Stiftungspublikationen.
Die Mitglieder des Stiftungsrats werden durch Beschluss des Kuratoriums auf die Dauer von fünf Jahren berufen. Die Zahl der Mitglieder und die Aufgaben werden durch Kuratoriumsbeschluss festgelegt.
Die Mitglieder des Stiftungsrats mit Stand 31.12.2024:
Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, MdB, Mitglied des FDP-Bundesvorstandes, Vorsitzende
Dr. Monika Griefahn, GF Monika Griefahn GmbH institut für medien umwelt kultur, Ministerin a.D., Stv. Vorsitzende
Dr. Volker Breid, Geschäftsführer FAZ GmbH
Andreas Breitner, Vorstand und Verbandsdirektor Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.
Kirsten Bruhn, ehem. Leistungsschwimmerin
Uli Burchardt, Oberbürgermeister, Stadt Konstanz
Michael Busch, Sprecher der Gesellschafterversammlung, Thalia
Olaf Cunitz, Leiter Quartiersentwicklung GWH Wohnungsgesellschaft mbH, Hessen; Bürgermeister a.D., Stadt Frankfurt/Main
Garrelt Duin, Regionaldirektor Regionalverband Ruhr
Simone von Ehren, Baumschule Lorenz von Ehren
Kristina Frank, Kommunalreferentin Stadt München a.D.
Arved Fuchs, Polarforscher
Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin a.D.
Thomas Geisel, MdEP, Oberbürgermeister, Stadt Düsseldorf a.D.
Joachim Herrmann, MdL, Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Freistaat Bayern
Dr. Daniel Holz, Vice President EMEA North, Google Cloud
Dr. Eckart John von Freyend, Ehrenpräsident des „Instituts der Deutschen Wirtschaft“
Burkhard Jung, Oberbürgermeister Stadt Leipzig, Vizepräsident Dt. Städtetag
Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister, Stadt Düsseldorf
Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin, Stadt Aachen
Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch, Professor der Frankfurt School of Finance & Management, Ministerpräsident a.D.
Thomas Kufen Oberbürgermeister, Stadt Essen
Markus Lewe, Oberbürgermeister, Stadt Münster, Präsident Dt. Städtetag
Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung, Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH a.D.
Dorothee Martin, MdB, Verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister, Stadt Karlsruhe
Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister, Stadt Stuttgart
Aygül Özkan, Geschäftsführerin, ZIA Deutschland; Ministerin a.D.
Christian Pegel, MdL, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung, Mecklenburg-Vorpommern
Marcel Philipp, Geschäftsführer e.Mobility.Hub GmbH; Oberbürgermeister, Stadt Aachen a.D.
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin, Stadt Köln
Veronika Rücker, Vorstandsvorsitzende DOSB e.V. a.D.
Dr. Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer IHK Südlicher Oberrhein
Olaf Schabirosky, Vice President Strategy & Transformation Otto Group
Josef Schmid, MdL, Zweiter Bürgermeister, Stadt München a.D.
Jan Schneider, Stadtrat Frankfurt/Main a.D.
Bärbel Schomberg, CEO und Gesellschafterin, Schomberg & Co. Real Estate Consulting GmbH
Mike Schubert, Oberbürgermeister, Stadt Potsdam
Mario Schüttauf, Geschäftsführer CommerzReal Investmentgesellschaft mbH
Andreas Schwarz, MdL, Fraktionsvorsitzender Bündnis90/Die Grünen, Baden-Württemberg
Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Chairman of the Advisory Council, Roland Berger
Ullrich Sierau, Oberbürgermeister, Stadt Dortmund a.D.
Nurhan Soykan, Stv. Vorsitzende, Zentralrat der Muslime in Deutschland
Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin, Vorsitzender Stiftung Jüdischer Campus
Dr. Michael Vesper, Minister a.D., Vorstandsvorsitzender DOSB e.V. a.D.
Dr. Joachim Wieland, CEO, Aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
Prof. Dr. Roland Wöller, MdL, Staatsminister des Innern, Sachsen a.D.
5. Tätigkeit der Mitglieder der Stiftungsorgane
Das Kuratorium und der Stiftungsrat üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich und ohne Vergütung aus. Der Vorstand erhält für seine Tätigkeit eine Pauschalvergütung.
V. Rechnungslegung und steuerliche Anerkennung
Der Vorstand erstellt alljährlich bis zum Ablauf des dritten Monats seit dem Ende des Geschäftsjahres (Kalenderjahr) eine Vermögensbilanz sowie eine Einnahmen-/Ausgabenrechnung und legt diese dem Kuratorium zur Feststellung vor. Mit der Prüfung des Jahresabschlusses bestellt der Vorstand auf Beschluss des Kuratoriums einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer. In regelmäßigen Abständen erfolgt ein Wechsel des Wirtschaftsprüfers.
Die Stiftung „Lebendige Stadt“ wurde mit Freistellungsbescheid des Finanzamts Hamburg Nord vom 20.09.2017 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KSTG von der Körperschaftssteuer und nach § 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken im Sinne der §§ 51 ff. AO dient. Die Stiftung ist daher berechtigt, für Spenden und Zuwendungen, die ihr zur Erfüllung des Stiftungszweckes zugewendet werden, Zuwendungsbestätigungen auszustellen.
B. Tätigkeit der Stiftung „Lebendige Stadt“ im Berichtszeitraum
I. Arbeit der Organe
1. Stiftungskuratorium
Das Stiftungskuratorium hat am 10.04.2024 in Berlin und am 18.09.2024 in Düsseldorf seine beiden jährlichen Sitzungen abgehalten. Im Rahmen dieser Kuratoriumssitzungen wurden folgende Punkte behandelt bzw. beschlossen:
- Feststellung Jahresabschluss 2024
- Entlastung Stiftungsvorstand
- Beschluss Wirtschaftsplan 2024/2025
- Aufnahme neuer Stiftungsratsmitglieder
- Beschluss neuer Förderprojekte, Stiftungsveranstaltungen und Publikationen
2. Stiftungsvorstand:
Der Stiftungsvorstand hat am 15.03.2024, 26.08.2024 und am 07.11.2024 seine jährlichen Sitzungen abgehalten. Im Rahmen dieser Sitzungen wurden folgende Punkte behandelt bzw. beschlossen:
- Erarbeitung inhaltlicher Themenstellungen im Rahmen des Satzungszwecks
- Beratung über Förderprojekte, Stiftungsveranstaltungen und Publikationen
3. Stiftungsrat:
Der Stiftungsrat hat am 18.09.2024 in Düsseldorf seine jährliche Sitzung abgehalten. Im Rahmen dieser Sitzung wurden folgende Punkte behandelt:
- Austausch zur aktuellen Situation der Städte und Kommunen und daraus abgeleitet Impulse für die Stiftungsarbeit
- Beratung über Förderprojekte, Stiftungsveranstaltungen und Publikationen
II. Erfüllung des Stiftungszwecks durch finanzielle Zuwendungen
1. Stiftungszweck und Förderanträge
Der Stiftungszweck besteht in der Förderung der europäischen Städte als Zentren für Leben, Arbeiten, Wohnen, Kommunikation und Kultur. In diesem Zusammenhang ist der Zweck der Stiftung gerichtet auf die Förderung:
- der Kultur sowie Pflege der Erhaltung von Kulturwerten,
- der Wissenschaft und Forschung,
- des Sports,
- des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes,
- des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege,
- der Jugend- und Altenpflege.
Die Stiftung hat im Berichtsjahr eine Vielzahl an Förderanfragen erreicht. Mittels eines standardisierten Antragformulars, das auf der Homepage als Download zur Verfügung steht, wurden die Förderprojekte eingereicht. Der Antrag umfasst im Wesentlichen folgende Inhalte:
- Genaue Bezeichnung und Anschrift des Antragstellers mit Ansprechpartner
- Projektbeschreibung
- Darstellung der Gesamtkosten, des Finanzierungsplans und der beantragten Fördersumme
2. Strategischer Ansatz der Stiftung
- Entwickeln kreativer und umsetzbarer Ideen und Konzepte zur Förderung der Städte im Sinne des Stiftungszweckes
- Unterstützung bei der Umsetzung innovativer Projekte, die nachhaltig und kostengünstig dem Stiftungszweck entsprechen
- Gewinnung von Partnern und Koordination o. g. Projekte
- Weitertragen von Best-practise-Beispielen durch Veranstaltungen und Veröffentlichungen und Förderung des aktiven gesellschaftlichen Austauschs
Stiftung „Lebendige Stadt“
Bericht über die Erfüllung des Stiftungszweckes
1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024
Förderprojekte
1. Untersuchung des Mobilitätsverhaltens im Wohnungsbau – Studie der TU Hamburg-Harburg
Zur Förderung der Forschung und Wissenschaft hat die Stiftung eine Studie der TU Ham-burg-Harburg zur Untersuchung von Veränderungen im Mobilitätsverhalten von Bürger und Bürgerinnen in Neubauquartieren in vier beispielgebenden Kommunen unterstützt. Dabei hat die TU mittels Befragungen untersucht, ob bzw. wie sich das Mobilitätsverhalten ändert, wenn eine gute Anbindung an den ÖPNV und Versorgungseinrichtungen sowie Carsharing-Angebote gegeben sind. Die TU Hamburg-Harburg hat dafür beispielgebend vier Quartiere in Hamburg, Münster, München und Wien ausgewählt. Die Ergebnisse liegen vor und wurden in einer Publikation publiziert.
Für die Publikation wurde eine Rücklage in Höhe von 20.000 Euro gebildet, davon wurden 2024 17.213,34 Euro ausbezahlt. Die Restsumme in Höhe von 2.786,66 Euro wurde anderen Projekten zugeführt.
2. Customer Journey
Zur Förderung der Forschung und Wissenschaft hat die Stiftung eine Studie in Auftrag gegeben, die „Customer Journey“ für Städte zu untersuchen. Viele Innenstädte leiden unter Verödungstendenzen aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie und des wachsenden Online-Handels. In vielen Städten werden Versuche unternommen, um dieser Tendenz entgegenzuwirken.
Die Studie soll beispielhaft für die Städte Kiel und Herford untersuchen, welche Bedürfnisse Besucher und Besucherinnen bei ihrem Stadtbesuch haben und nach welchen Aspekten sie ihre Besuche planen. Eine solche Customer Journey definiert einzelne Phasen, die eine Person durchläuft, bevor sie sich für einen Besuch entscheidet und umfasst die gesamte Kette mit der Planung der Anreise, der Wahl des Verkehrsmittels, des Gangs durch die Stadt, des Besuchs von Einrichtungen sowie der Zufriedenheit mit dem Stadtbesuch.
Die Studie soll den Stadtverwaltungen Aufschluss darüber geben, welche Erfordernisse bei der Entwicklung der Innenstadt notwendig sind. Die Ergebnisse sollen bei der Positionierung und Vermarktung der Innenstädte helfen, eine Strategie für ihre Stärkung zu entwickeln. Die Ergebnisse werden dokumentiert und publiziert, damit andere Städte davon lernen.
Die Stadtberatungsgesellschaft CIMA und das Marktforschungsunternehmen SKOPOS wurden mit der Erhebung und Auswertung der Daten beauftragt.
Die Stiftung hat die Studie 2023 mit 90.000,00 Euro budgetiert. Im Jahr 2023 wurden 41.099,03 Euro ausbezahlt und im Jahr 2024 37.321,97 Euro. Die Restsumme in Höhe von 11.579,00 Euro wurde anderen Projekten zugeführt.
In 2024 hat die Stiftung die Studie mit weiteren 79.000,00 Euro budgetiert, davon wurden 2024 63.117,60 Euro ausbezahlt. Eine Rückstellung in Höhe von 10.353,00 Euro wurde gebildet.
3. Masterplan Katastrophenhilfe
Zur Förderung der Forschung und Wissenschaft plante die Stiftung am Beispiel des Hochwassers im Ahrtal eine Studie, wie zukünftig Katastrophenhilfe gut und schnell erfolgen kann. Es sollte untersucht werden, wie im Katastrophenfall die hohen bürokratischen Hürden minimiert werden und die Agierenden in der Verwaltung bürokratisch entlastet werden können, um schneller Entscheidungen zu treffen. Optimalerweise sollten Handlungsanweisungen für die Zukunft erstellt werden.
Jedoch ist es nicht gelungen, eine geeignete Hochschule für die operative Begleitung der Studie zu finden. Daher wurde die Studie eingestellt. Die kalkulierte Summe in Höhe von 50.000 Euro wurde anderen Projekten zugeführt.
4. „hatetown“ – vorurteilsgeleitete Handlungen in urbanen Räumen
Zur Förderung der Forschung und Wissenschaft fördert die Stiftung ein Projekt zum Thema „Hasskriminalität“. Hate Speech und vorurteilsgeleitete Handlungen richten sich gezielt gegen Personen aufgrund ihrer sozialen Gruppenzugehörigkeit und orientiert sich an identitätsstiftenden Merkmalen. Sie haben in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion weltweit eine hohe und ständig zunehmende Bedeutung. In der überwiegend angelsächsischen Fachliteratur ist dieser Themenkomplex seit vielen Jahren Gegenstand der Forschung. Für die Bundesrepublik fehlt es bisher an belastbaren und differenzierten Untersuchungen, obwohl eine hohe Nachfrage besteht. Die Ergebnisse sollen einen Beitrag und eine verlässliche Grundlage leisten zu einer angemessenen Beachtung der Besonderheiten dieser Kriminalität. Die Umsetzung der Ergebnisse als Best-practice-Beispiel ist ein Schwerpunkt des Projektes und soll in der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden der Polizei einfließen.
Die Akademie der Polizei Hamburg, die Polizeiakademie Niedersachsen und das Landeskriminalamt Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Ludwigs-Maximilians-Universität München verfügen als partizipierenden Institutionen über Fachkompetenz und Erfahrungen. Staatliches und gesellschaftliches Handeln erfordert aktuelle und verlässliche Grundlagen, die mit diesem Projekt erarbeitet wurden. Die Ergebnisse liegen vor und wurden veröffentlicht.
Die Stiftung förderte die Studie mit 30.000,00 Euro. Im Jahr 2022 wurden 6.478,06 Euro und 2023 wurden 10.942,09 Euro ausbezahlt. Eine Rücklage in Höhe von 12.579,85 Euro wurde 2024 ausbezahlt.
5. Kommunale Wärmeplanung
Zur Förderung der Forschung und Wissenschaft fördert die Stiftung die Entwicklung eines Leitfadens für strukturierte Beteiligungsformate im Rahmen der Wärmeplanung. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral heizen. Rund 11.000 Kommunen Deutschlands sollen bis Mitte 2028 eine Wärmeplanung vorliegen haben.
Für die Erstellung der kommunalen Wärmepläne liegen Leitfäden und Software zur Unterstützung vor und einige Kommunen haben bereits mit der Erstellung angefangen. Im Verfahren sind auch strukturierte Beteiligungsformate vorgeschrieben. Diese sind bislang jedoch wenig praxiserprobt und hier gibt es Optimierungsbedarf, da sie sich an klassischen Bürgerbeteiligungsverfahren orientieren.
In Kooperation mit dem Deutschen Städtetag wird die Stiftung einen Leitfaden zum Beteiligungsprozess für die Aufstellung Kommunaler Wärmepläne für Städte bis 200.000 Einwohner erstellen. Der Leitfaden soll die Kommunen unterstützen, den Prozess am besten zu planen und den Beteiligungsprozess effizient zu steuern. Mit der wissenschaftlichen Ausarbeitung wurde die Gesellschaft PD Berater der öffentlichen Hand beauftragt.
Die Stiftung fördert das Projekt mit 70.000,00 Euro. Eine Rückstellung wurde gebildet.
6. Wettbewerb „Straßengrün“
Zur Förderung des Umwelt- und Landschaftsschutzes hat die Stiftung den Bundeswettbewerb „aus Grau mach Grün“ ausgelobt und vorbildliche öffentliche Straßenbegrünungen gesucht. Städte und Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnern konnten sich bewerben, die eine Straße oder einen Platz mit der Zielsetzung der Steigerung von Biodiversität, der Verbesserung der Luftqualität, des kostengünstigen Unterhalts und der Partizipation der Bürger und Bürgerinnen gestalten möchten. Als Schirmherrin des Projektes wurde Bundesministerien Geywitz gewonnen. Aus 55 Bewerbungen hat eine Expertenjury die Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz (Sachsen), die Stadt Pirmasens (Rheinland-Pfalz) und die Gemeinde Veitsbronn (Bayern) als zu fördernde Städte ausgewählt. Die Projekte wurden umgesetzt und jede Stadt erhielt 30.000 Euro.
Die Stiftung fördert das Projekt mit 120.000,00 Euro, worin die Preisgelder in Höhe von 90.000,00 Euro enthalten sind. 2023 wurden 61.523,20 Euro und 2024 wurden 30.000,00 Euro ausbezahlt. Die Restsumme in Höhe von 28.476,80 Euro wird anderen Projekten zugeführt.
7. Anti-NOx-Fassade
Zur Förderung des Umweltschutzes fördert die Stiftung eine Anti-NOx-Fassade, die Stickoxide aus der Luft binden soll. Dazu hat die Stiftung gemeinsam mit dem Unternehmen Schüco ein Pilotprojekt in Köln iniitiert. Zur Reinigung stickoxidbelasteter Luft soll am Gebäude der Volkshochschule in der Kölner Innenstadt eine stickoxidbindende Textilfassade zur Reinigung schadstoffbelasteter Luft installiert werden. Das Unternehmen Schüco ist Partner, Know-how-Geber und liefert die Fassadenkonstruktion. Die Stiftung verantwortet die messtechnische Begleitung und Auswertung der Ergebnisse. Dazu hat sie das Forschungszentrum Jülich und als Projektmanager für die wissenschaftliche Begleitung den Experten auf dem Gebiet Dr. Jan Serode beauftragt. Erste Messungen haben ergeben, dass die photokatalytische Beschichtung der Textilfassade ihre Wirkung hinsichtlich des Abbaus schädlicher Stickstoffdioxide nicht wie erwartet entfaltet. Gemeinsam mit den Projektpartnern wurde die Beschichtung der Fassade überarbeitet und die Membran wurde gewechselt.
Die Stiftung fördert das Projekt mit 115.000,00 Euro, worin ein Honorar in Höhe von 10.000,00 Euro für einen beratenden Projektmanager der ECE enthalten ist sowie die Erstellung einer Projektseite im Internet. Im Jahr 2023 wurden 10.000,00 Euro ausbezahlt. Aufgrund des Membranwechsels wurde die Fördersumme um 25.000,00 Euro erhöht. Im Jahr 2024 eine Summe in Höhe von 130.000,00 Euro ausbezahlt.
8. Walk of Love – Hamburg
Zur Förderung der Kultur fördert die Stiftung das Projekt „Walk of Love“ am Hamburger Jungfernstieg. Der Jungfernstieg ist ein würdiger Ort, um verdienstvolle Persönlichkeiten der Hamburger Gesellschaft zu ehren. Geplant ist, jährlich eine verdiente Person mit einer Bronze-Platte zu ehren, die in den Boden des Jungfernstiegs eingelassen wird. Der bereits vorliegende Prototyp wurde von dem weltweit bekannten Hamburger Bildhauer Bruno Bruni entworfen. Auf der Bronze-Platte befindet sich in der Mitte ein strahlendes Herz, symbolisch gehalten von den Handabdrücken der Person, die geehrt wird, sowie Unterschrift und das Datum.
Die Stiftung hat den Prototypen mit 5.938,70 Euro gefördert. Zudem hat die Stiftung 25.000,00 Euro für die Produktion der ersten Bronze-Platten zugesagt. Darüber wurde eine Rückstellung gebildet.
9. ÖGLA – Studentischer Wettbewerb
Zur Förderung des studentischen Nachwuchses fördert die Stiftung einen Studentenwettbewerb. Ausrichter des Wettbewerbs ist die ÖGLA. Eine unabhängige Gesellschaft, Fachverband und Berufsvertretung für Landschaftsarchitekten in Österreich. Der Wettbewerb richtet sich an Studierende und junge Absolventen in Österreich, Schweiz und Deutschland. Es wurde kein festes Thema, sondern ein inhaltlicher Begriff vorgegeben, der „Happy Island“ lautet. Der Wettbewerb wird bereits seit mehreren Jahren ausgeschrieben.
Die Stiftung hat den Wettbewerb mit 1.800,00 Euro gefördert.
Publikationen
10. Journal und Newsletter
Um über die Arbeit der Stiftung zu berichten und „Best-practice-Beispiele einem großen Kreis von Entscheidungsträgern bekannt zu machen, hat die Stiftung 2024 weitere Publikationen herausgebracht. Im Jahr 2024 erschien die Ausgabe Nr. 44 und 45 des Stiftungsjournals in einer Auflage von 17.000 Exemplaren. Zudem sind Newsletter erschienen, mit denen über die Stiftungsarbeit informiert wurde. Den Newsletter beziehen inzwischen 2300 Abonnierende.
Insgesamt wurde für das Journal und die Newsletter Mittel in Höhe von 115.180,09 Euro aufgewendet.
11. Homepage
Die Stiftungshomepage ist weiterhin ein wichtiges Informationsmedium. Für die Aktualisierung und Pflege der Homepage wurden 19.225,88 Euro aufgewendet.
Know-How Austausch
Zur Förderung des Know-how-Austausches zwischen Städten und Kommunen veranstaltet die Stiftung ein Symposium, an dem rund 400 kommunale Entscheidungsträger teilnehmen. Das Symposium fand am 11. April 2024 zum Thema „Die Zuwanderungsstadt: Integration als Schlüssel“ im Alexander-Otto-Haus auf dem Jüdischen Campus in Berlin statt. Ein Mitschnitt wurde auf der Stiftungshomepage zur Verfügung gestellt. Zu den Referenten zählten u.a.:
Dr. Umes Arunagirinathan, Bestsellerautor,
Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender Vonovia SE,
Bundesbauministerin Klara Geywitz,
Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin Stadt Aachen,
Gerald Knaus, Autor und Politikberater,
Ahmad Mansour, Autor,
Karin Prien, Bildungsministerin Schleswig-Holstein,
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln,
Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsagentur a.D.,
Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des Europäischen Parlaments,
Rabbiner Yehuda Teichtal,
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister Berlin und
Christian Wulff, Bundespräsident a.D..
Die Stiftung hat für den Kongress 175.179,26 Euro aufgewendet.
12. Stiftungspreis
Zur Förderung des Know-how-Austausches zwischen Städten und Kommunen, hat die Stiftung ihren Stiftungspreis 2024 dem Thema „Das schönste Bahnhofsumfeld“ gewidmet. 77 Städte aus dem In- und Ausland haben sich beworben. Anerkennungen gingen an die Städte Burg (Sachsen-Anhalt), Königsee (Thüringen) und Wien. Preiswürdig waren Bahnhofsumfelder, die durch ihre Gestaltung, ihr Management und ihre Mobilitätsanbindung zu einem urbanen, lebendigen Stadtraum werden. Die Preisverleihungen fand im Rahmen des Stiftungskongresses im Jüdischen Campus in Berlin statt.
Die Stiftung hat für den Stiftungspreis 45.736,32 Euro aufgewendet.
13. Wettbewerb: „Einsamkeit – kommunale Lösungsansätze“
Zur Förderung des Know-how-Austausches zwischen Städten und Kommunen, lobt die Stiftung einen Wettbewerb zum Thema „Einsamkeit“ aus. Über das Thema wird immer häufiger berichtet und diskutiert. Mittlerweile gibt es viele Veröffentlichungen und auch wissenschaftlich fundierte Abhandlungen.
In Deutschland sind inzwischen 41% von 40,9 Millionen Haushalten Singlehaushalte. Diese Tatsache wird sicherlich in Zukunft eine bedeutsame Rolle spielen und es wird prognostiziert, dass dies eines der großen Themen in der Zukunft sein wird. Viele Probleme können sicherlich auf der kommunalen Ebene gelöst werden.
Die Stiftung fördert den Wettbewerb mit 50.000,00 Euro. Eine Rückstellung wurde gebildet.
14. „Runder Tisch“
Zur Förderung des Know-how-Austausches und zum Generieren von Impulsen für die Stiftungsarbeit veranstaltete die Stiftung am 17. September 2024 einen „Runden Tisch“ in Düsseldorf zum Thema „Energiewende – was können Städte und Kommunen zu einer erfolgreichen Energiewende beitragen?“ Die Stiftung lud dazu Experten ein, die gemeinsam mit den Gremienmitgliedern diskutierten.
Für die Organisation und Durchführung hat die Stiftung 2024 insgesamt 10.134,17 Euro aufgewendet und für die Dokumentation 323,68 Euro.
Entwicklung der Stiftung im Jahr 2024 und Ausblick
Es besteht unverändert ein Stiftungskapital von 511.291,88 Euro. Darüber hinaus verringerten sich die nicht verbrauchten Spendenmittel von 497.116,68 Euro in 2023 auf 339.383,42 Euro in 2024.
Im Berichtsjahr fanden am 18. September die Stiftungsrats- und Kuratoriumssitzung und am 10. April 2024 in Berlin eine Kuratoriumssitzung statt. Am 15. März 2024, 26. August 2024 und am 07. November 2024 fanden die Vorstandssitzungen statt.
Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus wird die Stiftung zur Erfüllung ihrer Zwecke auch zukünftig auf Spenden angewiesen sein.
Das Stiftungskapital in Höhe von 500.000,00 Euro wurde 2022 in eine Festzinsanleihe bei der DZ Bank investiert. Für die Anlage über einen Zeitraum von drei Jahren erhält die Stiftung einen Zins von 0,22% p. a.