Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

Coolstes Rathaus Trier

Schonung von Umwelt und öffentlichen Kassen

Das Rathaus der Stadt Trier darf sich seit September 2010 „coolstes Rathaus“ nennen. Trier hatte den von der Stiftung „Lebendige Stadt“ 2008 ausgerufenen europäischen Klimaschutz-Wettbewerb „coolstes Rathaus“ gewonnen, an dem 83 Städte und Gemeinden teilgenommen haben.

Der Preis bestand darin, dass das Unternehmen Philips für das Trierer Rathaus kostenlos ein maßgeschneidertes, nachhaltiges Beleuchtungskonzept entwickelt hat, mit dem die Stadt zukünftig durch die Senkung ihres Energieverbrauchs maßgeblich zum Klimaschutz beiträgt und die Energiekosten deutlich reduziert.

 

Die Konzeptumsetzung hat die Stiftung „Lebendige Stadt“ mit 100.000 Euro gefördert.

 

In den Büros, Fluren und im Bürgeramt der 2. und 3. Etage sowie in den Dezernentenbüros der 1. Etage des Trierer Rathauses wurden rd. 300 neue Lichtquellen installiert.

Bei der Installation wurde großes Augenmerk auf die Beleuchtungsqualität hinsichtlich Stärke, Blendung, Wartungsintensität, Farbwiedergabe und Arbeitsplatzatmosphäre gelegt. Dabei wurden hoch effiziente T5-Leuchtstofflampen mit neuester Reflektortechnologie und einer tageslichtdynamischen Lichtsteuerung eingesetzt.

 

Dies reduziert die Leistung von 77 kW auf 45 kW und damit den Beleuchtungsenergieverbrauch des Rathauses um rund 40 Prozent, womit der aktuellen EU-Norm entsprochen wird. Damit werden pro Jahr rd. 44 t CO2 eingespart.

 

Mit der neuen Beleuchtungstechnik schont die Stadt nicht nur die Umwelt, sondern gleichzeitig auch ihren Haushalt. So spart die Stadt Trier 15 Prozent der Energiekosten des Rathauses ein.

 

Auf eigene Veranlassung hat die Stadt in einem zweiten Beleuchtungsabschnitt die Modernisierung der Beleuchtung in den Sitzungssälen und im Außenbereich mit der Akzentuierung des Eingangs umgesetzt.

 

Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Beleuchtungskonzepts betrugen rd. 250.000 Euro, wovon die Stiftung „Lebendige Stadt“ 100.000 Euro getragen hat.

 

Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“ 
„Das Rathaus jeder Stadt ist eine zentrale Anlaufstelle für die Bürger. Damit übernimmt das Rathaus Vorbildfunktion und sollte einen wichtigen Beitrag für nachhaltigen Klimaschutz leisten. Mit dem Wettbewerb wollte die Stiftung den Städten diese Verantwortung nochmals bewusst machen und aufzeigen, dass Klimaschutz und Sparen nicht im Widerspruch stehen.“

 

Der Wettbewerb

Insgesamt hatten 83 Städte und Gemeinden an dem von der Stiftung bundesweit ausgerufenen Wettbewerb teilgenommen und sich somit um die Erstellung eines individuellen Energiesparkonzeptes für ihr Rathaus beworben.

 

Neben dem vorhandenen Einsparpotenzial und der damit verbundenen Haushaltsentlastung berücksichtigte die Fachjury unter Vorsitz der früheren Hamburger Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach auch die bisherigen Aktivitäten der Stadt in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen, einen Teil der Umsetzung selbst zu übernehmen.

 

Veraltete Beleuchtungskonzepte schaden aufgrund ihres hohen und ineffizienten Energieverbrauchs der Umwelt und verursachen unnötig hohe Kosten für Betrieb, Wartung und Instandhaltung. Die Finanzierung wichtiger öffentlicher Projekte in der Stadt wird verhindert. Eine Überarbeitung des Beleuchtungskonzeptes einhergehend mit der Sanierung der bestehenden Beleuchtung ist daher eine wichtige und nachhaltige Investition in die Zukunft.

 

Das Rathaus jeder Stadt ist eine zentrale Anlaufstelle für den Bürger. Es prägt zumeist als Mittelpunkt entscheidend das Stadtbild und trägt zur Identifikation des Einzelnen mit seiner Heimatstadt bei.

 

Ein energieeffizientes Beleuchtungskonzept verbindet Nachhaltigkeit und Lebendigkeit, wobei die Ressourcen der Stadt erhalten werden. Gleichzeitig übernimmt das Rathaus Vorbildfunktion, indem es einen wichtigen Beitrag für nachhaltigen Klimaschutz leistet und zur Nachahmung anregt.

 

Die Jury

Vorsitz

Dr. Herlind Gundelach

Senatorin, Behörde für Wissenschaft und Forschung, Hamburg

Weitere Mitglieder

Michael Batz

Künstler und Vorstandsmitglied der Stiftung „Lebendige Stadt“

Robert Pfarrwaller

Verbandsvorsitzender ZVEI FV Lampe und Mitglied im Beirat des Vorstandes ZVEI FV Leuchte

Dr. Rainer Schubach

Vorstand, Vattenfall Europe, Hamburg

Hans-Jakob Tiessen

Vorstandsvorsitzender, E.ON Hanse AG

Norbert Claussen

Oberbürgermeister a. D. der Stadt Schwerin

Thomas-Erik Junge

Bürgermeister der Stadt Kassel

Folkert Kiepe

Beigeordneter Deutscher Städtetag

Eberhard Neumann

Leitung Fachbereich Planen und Bauen der Stadt Schwäbisch Hall

Cornelia Schroeder-Piller

Leiterin des Bezirksamtes Wandsbek, Hamburg

Franz-Peter Boden

Bausenator der Stadt Lübeck