Der Preis der Stiftung

Die Stiftung prämiert Projekte die in besonderer Weise „Best-Practice-Charakter” haben und sich zur Nachahmung empfehlen. Dazu ruft die Stiftung im Wettbewerb Städte, Gemeinden, Institutionen, Universitäten, Vereine und Private auf, sich zu bewerben. Der Preis ist mit 15.000,- Euro dotiert und wird feierlich an repräsentativen Orten verliehen.

Stiftungspreis 2005

Die innovativste Sportstätte

  • Sportstätten in Essen und Berlin ausgezeichnet
  • Preisverleihung in Hannover mit OB Schmalstieg
  • 15.000 Euro Preisgeld
  • Sieben Sportstätten erhalten Anerkennungen


Hamburg/Hannover, 13. Dezember 2005 – Die Trendsporthalle „Funbox Amalie“ in Essen und die Schule am Mummelsoll in Berlin sind von der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ als innovativste Sportstätten ausgezeichnet worden. Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis ist am Dienstag, 13. Dezember 2005, im Bürgersaal des Neuen Rathauses in Hannover verliehen worden. Im Beisein von Hannovers Oberbürgermeister Dr. Herbert Schmalstieg überreichte der Kuratoriumsvorsitzende der „Lebendigen Stadt“, Alexander Otto, die Auszeichnung an die Wettbewerbssieger. Die Preisjury unter Vorsitz des Düsseldorfer Architekten Christoph Ingenhoven wählte die beiden Gewinner einstimmig aus insgesamt 134 eingereichten Bewerbungen aus. Sieben weitere Sportstätten erhielten Anerkennungen: die Sporthalle an der Europastraße in Tübingen, die Spiel- und Sportstätte Niebuhrstraße in Berlin, der Sportpark Flandernhöhe in Esslingen, das Bendix-Gymnasium/Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Dülmen, die Dreifeldsporthalle in Barleben, „Camp 24|sieben“ in Kiel sowie der Sportgarten in Bremen.

 

Preiswürdig waren neue oder umgebaute Sportstätten oder Konzepte, die ein breites Publikum ansprechen, innovative Ideen umsetzen und für neues Leben in der Stadt sorgen. Entscheidend war nicht das Investitionsvolumen, sondern die Qualität als Vorbild-Projekt für Nachahmer. Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“: „Sportstätten können dabei helfen, Menschen neue Perspektiven zu geben, sie können neue Wege des Miteinanders aufzeigen und damit die Lebendigkeit und Lebensqualität der Städte fördern.“

 

Der Jury ging es darum, zwei verschiedene Kategorien von Projekten auszuzeichnen. Einerseits sollten kleinere, oft improvisierte und mit viel Finanzierungsphantasie und Bür gerengagement zustande gekommene Arbeiten berücksichtigt werden. Ein weiterer Preis sollte an ein eher konventionell finanziertes und betrie benes Projekt vergeben werden, das allerdings von hervorragender Qualität sein sollte. Einstimmig entschied sich die Jury dafür, den Stiftungspreis in diesem Jahr an die beiden Projekte „Trendsporthalle Funbox Amalie“ in Essen und die „Schule am Mummelsoll“ in Berlin zu vergeben.

 

Trendsporthalle „Funbox Amalie“ in Essen
Die „Funbox Amalie“ erfüllt dabei nach Ansicht der Jury in besonderer Weise die Anforderungen der Ausschreibung, weil das Projekt ein breites Publikum anspricht, innovative Ideen umsetzt und für neues Leben in der Stadt sorgt. In der denkmalgeschützten Industriehalle einer ehemaligen Zeche hat der Essener Sportbund e.V. ein einfallsrei ches Konzept umgesetzt. Ziel ist es, vor allem Jugendliche an den Sport heranzuführen. Ihnen werden Trendsportarten wie Skaten, BMX-Fahren, asiatische Kampfsportarten oder auch Tanzkurse angeboten. Neben ihrer Funktion als Sportstätte übernimmt die „Funbox Amalie“ auch die Funktion eines Jugendtreffs und wirkt damit in der Stadt und darüber hinaus, heißt es in der Begründung der Jury.

 

Schule am Mummelsoll in Berlin
Der zweite Preisträger ist die Schule am Mummelsoll in Berlin. Die Schule liegt in Marzahn-Hellersdorf, am Ende einer Plattenbausiedlung, und dient als Schul- und Sportgebäude für geistig Behinderte. Die Jury lobte die gelungene Architektur, die zur Integration des Gebäudes in die Umgebung beitrage: „Geschickte Abschirmung nach außen, jedoch große Transparenz im Innern helfen den Kindern emotionale Barrieren zu überbrücken, sich selber zu öffnen und sich anderen zu nähern“, heißt es in der Begründung.

 

Sporthalle an der Europastraße in Tübingen
Sieben weitere Projekte wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Dazu gehört die Sporthalle an der Europastraße in Tübingen. Hier gefiel der Jury, dass die Sporthalle wie eine multifunktionale Arena funktioniert. Sie ist sowohl für den Schulsport, den Breitensport, den Trendsport, den Leistungssport als auch den Profisport geeignet. Das verspricht eine maximale Nutzung in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen.


Spiel- und Sportstätte Niebuhrstraße in Berlin
Die Spiel- und Sportstätte Niebuhrstraße in Berlin-Charlottenburg ist vor allem für jugendliche Sportler ein interessanter Treffpunkt. Wie es in der Begründung der Jury heißt, handelt es sich bei dem Projekt um ein „charmantes Minimum, als Essenz von Streetstyle-Ästhetik und Robustheit“. Es bietet die Möglichkeit zum „Spielen, Treffen, Laufen, Sitzen, Schreiben, Schwitzen, Kämpfen und Ausruhen.“

 

Sportpark Flandernhöhe in Esslingen
Eine weitere Anerkennung erhielt der Sportpark Flandernhöhe in Esslingen. Er kann ganzjährig, also sieben Tage die Woche, 24 Stunden lang durch eigenverantwortliches Sporttreiben genutzt werden. Diese Form der Selbstorganisation führt zu einem hohen Maß an Eigenverantwortung, Toleranz und Akzeptanz und zeigt, nach Ansicht der Jury, Perspektiven in der Entwicklung von Sportstätten in Deutschland auf.

 

Bendix-Gymnasium/Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Dülmen
Das Projekt Bendix-Gymnasium/Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Dülmen ist Bestandteil der Reaktivierung einer sieben Hektar großen Textilbrache, auf der 200 Wohnungen und ein Dienstleistungs- und Versorgungszentrum entstanden sind. Die Sporthalle wurde in eine denkmalgeschützte Textilfabrik gebaut und zeigt somit Alternativen zum Neubau und der sinnvollen Nutzung eines vorhandenen Baudenkmals auf.

 

Dreifeldsporthalle in Barleben
Auch bei der Dreifeldsporthalle in Barleben handelt es sich um die ge lungene Integration einer Sporthalle in ein denkmalgeschütztes Areal, in diesem Fall einen Bauernhof. Die Sportstätte trägt zur Wiederbelebung des Dorfzentrums bei und dient gleichzeitig als Objekt der Kommunikation, heißt es in der Begründung der Jury.

 

„Camp 24|sieben“ in Kiel
Mit dem „Camp 24|sieben“, einem bundesweit einmaligen Konzept, soll das Thema Segeln mit Hilfe einer öffentlichen privaten Partnerschaft (Public Private Partnership) als Massensport etabliert werden. Das Camp24 gilt inzwischen als wichtiger Standortfaktor für Kiel. Als förderungswürdig erachtete es die Jury auch, dass die Stadt Kiel mit Camp 24 vorhandene Ressourcen, also das Segeln, nutzt, um finanzielle Mittel zur weiteren Verbreitung dieser Sportart als Massensport zu er möglichen.

 

Sportgarten in Bremen
Eine weitere Anerkennung ging an den Sportgarten in Bremen. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Schiffsbauhalle, die heute als Jugend- und Freizeitsportanlage auf 7.000 Quadratmetern ein breites Spektrum an Sport- und Bewegungsmöglichkeiten bietet. Auch für Konzerte und Veranstaltungen kann der Sportgarten an 330 Tagen im Jahr genutzt werden. Die Jury hob den innovativen und zugleich praxisorientierten Ansatz des Projekts in ihrer Begründung hervor und sieht es in dieser Hinsicht als modellhaft an.

 

Die Jury

Christoph Ingenhoven

Juryvorsitzender, Geschäftsführer Ingenhoven Overdiek Architekten

Hella Dunger-Löper

Stv. Juryvorsitzende, Staatssekretärin für Bauen und Wohnen, Berlin

Dr. Rolf Böhme

Oberbürgermeister a.D., Freiburg

Dr. Albrecht Buttolo

Sächsischer Staatssekretär für Städtebau und Wohnungswesen

Jens Friedemann

Redakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung

Dr. Roland Gerschermann

Geschäftsführer Frankfurter Allgemeine Zeitung

Prof. Dr. Heiner Haass

Städtebau / Sportstättenentwicklung Hochschule Anhalt (FH)

Hermann Henkel

Geschäftsführer des Architekturbüros HPP

Dr. Hans Jägemann

Leiter des Bereichs Umwelt/ Sportstätten Deutscher Sport-Bund

Friedel Kellermann

Geschäftsführer des Architekturbüros RKW

Gery Kley

Minister für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt

Prof. Volkwin Marg

Geschäftsführer des Architekturbüros von Gerkan, Marg & Partner

Dr. Hans-Georg Moldenhauer

Vizepräsident Deutscher Sport Bund

Dr. Karl Quade

Vizepräsident Leistungssport Deutscher Behindertensportverband

Ilse Ridder-Melchers, MdL

Präsidiumsmitglied Deutscher Sport-Bund

Manfred Ruge

Oberbürgermeister Erfurt

Dr. Herbert Schmalstieg

Oberbürgermeister Hannover

Reinhold Spaniel

Beigeordneter für Soziales und Wohnen, Jungend und Sport, Duisburg

Werner Stürmann

Abteilungsleiter Sport, Ministerium für Städtebau & Wohnen, Kultur & Sport NRW