Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

10.11.2011

Europäischer Städtekongress hat in Dortmund begonnen: Vom Strukturwandel bis zum Wutbürger – Die Herausforderungen der „neuen Stadt“

Europäischer Städtekongress hat in Dortmund begonnen


Vom Strukturwandel bis zum Wutbürger:
Die Herausforderungen der „neuen Stadt“


Dortmund, 10.11.2011 – 500 führende Vertreter aus deutschen und europäischen Städten und Gemeinden sind am Donnerstag auf Einladung der Stiftung „Lebendige Stadt“ im Dortmunder U zu einer zweitägigen Städtekonferenz zusammengekommen. Unter dem Titel „Die neue Stadt“ beraten die Kongressteilnehmer über die Nachnutzung von Industriebrachen, militärischen Konversionsflächen und Sakralbauten. 500 führende Vertreter aus deutschen und europäischen Städten und Gemeinden sind am Donnerstag auf Einladung der Stiftung „Lebendige Stadt“ im Dortmunder U zu einer zweitägigen Städtekonferenz zusammengekommen. Unter dem Titel „Die neue Stadt“ beraten die Kongressteilnehmer über die Nachnutzung von Industriebrachen, militärischen Konversionsflächen und Sakralbauten. Weitere Schwerpunktthemen sind die Infrastruktur der Stadt von morgen und Formen der Bürgerbeteilung.

Hochkarätige Referenten erörtern „Neue Nutzungen, neue Infrastruktur, neue Beteiligungskultur?“
„Gemeinsam mit hochkarätigen Referenten und einem bundesweiten Teilneh-merfeld wollen wir zentrale Zukunftsthemen für Städte und Gemeinden erörtern und Best-practice-Projekte vorstellen. Wir sind überzeugt, dass der Kongress für die Teilnehmer sehr lehrreich sein wird und sie interessante und nachahmenswerte Lösungsansätze mit nach Hause nehmen werden“, so Dr. Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.


Bei den heute beginnenden Beratungen befassen sich die Konferenzteilnehmer zunächst mit dem Thema „Neue Nutzungen“: Spannung verspricht das Gespräch des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen und des früheren Bundesministers Rudolf Scharping, die selbst tiefgreifende Entscheidungen zu Nachnutzungen getroffen haben. Positive Beispiele für Nachnutzungen präsentieren Waltrops Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe (Zeche Waltrop), Essens Oberbürgermeister Reinhard Paß (Krupp-Park) und Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (PHOENIX See). Die ehemalige EKD-Vorsitzende Margot Käßmann spricht in einer Diskussion über den Umgang mit aufgegebenen Gotteshäusern.

Am heutigen Nachmittag erörtern die Teilnehmer, welche Infrastruktur die Städte in Zukunft benötigen: Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen zur Schaffung CO2-neutraler Quartiere, die Ausweitung von E-Mobility, die Entwicklung fahrradfreundlicher Städte und der Ausbau des Breitbandinternets. EUREF-Vorstand Reinhard Müller wird über Berlins erstes CO2-neutrales Stadtquartier berichten, Niels Tørsløv, Leiter des Straßenverkehrsamts von Kopenhagen, über die positiven Erfahrungen der Velocity Kopenhagen und Holger Hille von T-Systems über das Pilotprojekt „T-City Friedrichshafen“.

Der Rockmusiker Peter Maffay stellt zum Ende des heutigen Kongresstages sein Kinderhilfsprojekt im rumänischen Radeln vor, das die Stiftung „Lebendige Stadt“ unterstützt. Die Peter Maffay Stiftung errichtet in Radeln ein Kinderferienheim für traumatisierte Kinder.

Am Freitagmorgen ist der Kongress der Fragestellung gewidmet, wie Städte auf den Wunsch nach mehr Bürgerbeteiligung reagieren: Entscheidungen werden immer komplexer, Genehmigungsverfahren dauern immer länger und die Unwägbarkeiten nehmen weiter zu. Praxisbeispiele sollen zeigen, wie Städte Bürger einbinden können: Journalist Gerhard Matzig hat gerade sein Buch „Einfach nur dagegen – wie wir unseren Kindern die Zukunft verbauen“ veröffentlicht und wird ein Impulsreferat halten. Dazu berichten u.a. die Staatssekretäre a.D. Prof. Engelbert Lütke Daldrup und Rezzo Schlauch sowie Bürgermeister a.D. Ole von Beust. Die Bertelsmannstiftung hat sich intensiv dieses Themas angenommen und wird mit ihrem Vorstand Dr. Jörg Dräger vertreten sein.

Hiddenhausen und Ingelheim a. R. als „unverwechselbare Städte“ ausgezeichnet
Zum Auftakt des Kongresses hat der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung „Lebendige Stadt“, Alexander Otto, gestern Abend den mit 20.000 Euro dotierten Stiftungspreis zum Thema „Die unverwechselbare Stadt“ verliehen. Dieses Jahr hat die Fachjury zwei Gewinner gekürt, die sich unter rund 220 Bewerberstädten aus dem In- und Ausland durchgesetzt haben. Die Gemeinde Hiddenhausen (Nordrhein-Westfalen) wurde für ihr Konzept ausgezeichnet, Altbauten an junge Familien zu vermitteln und so Stadtidentität zu bewahren. Die Stadt Ingelheim am Rhein (Rheinland-Pfalz) erhielt den Preis dafür, dass sie die mittelalterliche Kaiserpfalz in das Bewusstsein der Menschen zurückgeholt hat. Anerkennungen gingen nach Calau (Brandenburg), Leipzig, Leutkirch im Allgäu (Baden-Württemberg) und Posen (Polen). Preiswürdig waren Projekte und Konzepte, die Städte oder Gemeinden Identität verleihen, ein hohes Maß an Identifikation und Heimatgefühl stiften oder sie sogar zur Marke machen. Überreicht wurde der Stiftungspreis im Beisein des Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen, Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau und Fußballtrainer Jürgen Klopp.


Die Stiftung „Lebendige Stadt“
In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ arbeiten seit dem Jahr 2000 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der europäischen Städte zu fördern. Die Stiftung hat seitdem ein Fördervolumen von rd. 25 Millionen Euro bewegt – beispielsweise für die künstlerische Illumination des Berliner Reichstagsgebäudes, die Grüngestaltung des Essener Krupp-Parks und die Verschönerung des Hamburger Jungfernstiegs.

 

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