Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

22.03.2012

Arved Fuchs warnt vor Bagatellisierung der Klimaproblematik – Stiftung „Lebendige Stadt“ sucht mit Deutscher Umwelthilfe „Lebenswerte Stadt“

Hamburg/Frankfurt, 22.03.2012 – Die Stiftung „Lebendige Stadt“ hat heute ihre Frühjahrstagung in der Commerzbank-Zentrale in Frankfurt/M. veranstaltet. Im Mittelpunkt stand dabei die aktuelle Klimasituation der Städte. „Die vagen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz von Durban und die neuesten Veröffentlichungen zur Klimaentwicklung erwecken den Eindruck, die Klimakatastrophe sei bereits abgewendet. Der Stiftungsaustausch hat gezeigt: Das Gegenteil ist der Fall. Die Städte müssen weiter individuelle Lösungen entwickeln, um ihren CO²-Auststoß zu reduzieren und so der globalen Erderwärmung zu begegnen. Die Schäden und auch die Kosten einer stetigen Erwärmung wären immens“, so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“. „Die Behauptung, dass die Auswirkung von CO² auf die Erderwärmung des Weltklimas überschätzt wird, ist höchst bedenklich. Sie steht im krassen Widerspruch zu den Expertenmeinungen. Diese öffentlich geführte Diskussion hinterlässt zudem eine verunsicherte Öffentlichkeit und wirkt sich daher kontraproduktiv aus. Nachhaltigkeit im Umgang mit den Ressourcen und der Natur im Allgemeinen ist gefordert – und nicht die Bagatellisierung eines von uns Menschen verursachten Problems. Wir müssen Verantwortung übernehmen und dürfen sie nicht an künftige Generationen delegieren“, mahnte Polarforscher Arved Fuchs.


Die Stiftung hat auf ihrer Sitzung zudem zahlreiche neue Projekte zur Förderung von Städten und zum Austausch von Know-how beschlossen, darunter:


Auslobung Bundeswettbewerb „Lebenswerte Stadt“
Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe ruft die Stiftung „Lebendige Stadt“ in diesem Jahr alle Städte und Gemeinden zur Teilnahme am Wettbewerb „Lebenswerte Stadt – Natur und städtisches Leben und Widerspruch“ auf. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer und soll verdeutlichen, dass sich eine nachhaltige Grünflächenplanung und -gestaltung nicht nur positiv auf die ökologischen Ziele einer integrierten Siedlungs- und Städtebaupolitik auswirkt. Sie ist zudem von unschätzbarem ökonomischen und sozialen Wert: Grünflächen bieten Raum für Erholung und sportliche Betätigung, bringen Kühlung, leisten einen wichtigen Beitrag für die Luftreinigung, sind Orte der Begegnung und Identifikation sowie unschätzbare Spielplätze für Kinder. Und nicht zuletzt hat das urbane Grün eine immense Bedeutung für den Natur- und Artenschutz. Im letzten Jahr hatten Stiftung „Lebendige Stadt“ und Deutsche Umwelthilfe den Wettbewerb „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ ausgelobt, den die Stadt Hannover unter 124 Bewerbern gewann.


Projektförderung: „Der Nürnberger Weg“
Auf Anfrage des Bundesfamilienministeriums hat die Stiftung eine Anschubförderung von 20.000 Euro für das Sozialprojekt „Der Nürnberger Weg“ beschlossen. Ziel des Nürnberger Projekts ist die Schaffung nachhaltiger und übertragbarer Lösungen, die eine häusliche Versorgung älterer, pflegebedürftiger und behinderter Menschen ermöglichen. Im Zentrum steht die Schaffung einer zentralen Koordinationsstelle. Zu ihren Aufgaben zählen eine zielgenaue Vermittlung von individuellen Dienstleistungen und die Vermittlung von Hilfsangeboten. In Kooperation mit Wohnungsorganisationen, Wohlfahrtsverbänden und anderen sozialen Diensten soll die Koordinationsstelle durch Fachkräfte und bürgerschaftlich engagierte Bürger betrieben werden. Das Projekt „Nürnberger Weg“ ist vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Programms „Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“ als eines von 35 Projekten aus rd. 500 Bewerbungen ausgewählt worden und wird durch das Ministerium mit 100.000 Euro unterstützt.


Internationaler Städtekongress in Frankfurt
Die Stiftung „Lebendige Stadt“ veranstaltet vom 5. - 7. September 2012 ihren diesjährigen internationalen Städtekongress mit dem Titel „Stadtleben in 3D: Wohnen = Arbeiten = Sein?“ im „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen. Die Stiftung möchte mit den Stadtvertretern erörtern, wie die Städte zukünftig Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereinen und welche Antworten sie auf neue Lebensweisen finden. Als Referenten haben bereits u.a. zugesagt Bundestagspräsident Prof. Norbert Lammert, Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder, Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, Commersbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller und IVG-Vorstandssprecher Prof. Wolfgang Schäfers. Die Stiftung erwartet zu dem Kongress über 500 Entscheidungsträger aus Städten und Gemeinden in ganz Europa.


Ehrungen für Engagement in den Städten
Teilnehmer an der Tagung waren u.a.: Heinz Buschkowsky (Bezirksbürgermeister Berlin-Neukölln), Arved Fuchs (Polarforscher), Dr. Eva Lohse (Oberbürgermeisterin Ludwigshafen), Dr. Andreas Mattner (ZIA-Präsident), Hildegard Müller (Hauptgeschäftsführungsvorsitzende Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft), Klaus-Peter Müller (Aufsichtsratsvorsitzender Commerzbank), Helma Orosz (Oberbürgermeisterin Dresden), Jürgen Roters (Oberbürgermeister Köln), Alexander Otto (Kuratoriumsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“), Dr. Dieter Salomon (Oberbürgermeister Freiburg), Dr. Thomas Schäfer (Finanzminister Hessen), Wolfgang Tiefensee (Bundesminister a.D.) sowie Dr. Michael Vesper (DOSB-Generaldirektor).


Für ihr langjähriges Engagement auf Seiten der Stiftung für die Städte wurden von Alexander Otto mit der „Silbernen Stiftungsnadel“ geehrt: Prof. Willi Alda (Universität Stuttgart), Dr. Hanspeter Georgi (saarländischer Wirtschaftsminister a.D.) und Dr. Bernd Thiemann (Aufsichtsratsvorsitzender Hypo Real Estate).

 

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