Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

28.11.2008

Stiftungspreis-Verleihung 2008: „Lebendige Stadt“ kürt den Grünmarkt in Nienburg zu Europas schönstem Wochenmarkt

Hamburg/Dortmund, 28.11.2008 – Die gemeinnützige Stiftung „Lebendige Stadt“ hat den Grünmarkt in Nienburg an der Weser zum schönsten Wochenmarkt Europas gekürt. Der mit 15.000 Euro dotierte Stiftungspreis ist am Donnerstagabend im Dortmunder Rathaus im Beisein von Dortmunds Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer von Stiftungsvorstand Dr. Andreas Mattner an Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes verliehen worden. Eine Fachjury unter Vorsitz des Düsseldorfer Architekten Hermann Henkel wählte den Nienburger Grünmarkt aus mehr als 100 eingereichten Bewerbungen aus. Anerkennungen erhielten die Wochenmärkte in Bremen, Münster und Freiburg im Breisgau. Eine Sonderanerkennung für besonderes bürgerschaftliches Engagement verlieh die Fachjury dem Ölbergmarkt in Wuppertal. Als „pfiffige Idee“ zeichnete die Jury außerdem den Landfrauenmarkt in der hessischen Kleinstadt Frankenberg (Eder) aus.


Preiswürdig waren innovative und lebendige Wochenmarktkonzepte, die sich durch Angebotsvielfalt, Qualität und attraktive Warenpräsentation auszeichnen. „Natürlich waren uns darüber hinaus ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte besonders wichtig – denn die ausgezeichneten Wochenmarktkonzepte sollen nicht nur außergewöhnlich schön sein, sondern auch als Best-practice-Beispiele zur Nachahmung geeignet sein“, sagte Dr. Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.


Der Wettbewerbssieger, der Grünmarkt in Nienburg, ist fester Bestandteil des urbanen Lebens in der niedersächsischen Kreisstadt an der Weser. Anknüpfend an eine fast 200-jährige Geschichte, entwickelte die Stadt den traditionellen Wochenmarkt seit 1998 zum Grünmarkt weiter. Rund 60 lokale und regionale Händler bieten im Herzen der historischen Altstadt selbst angebaute und produzierte Waren an: Obst- und Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse und andere Leckereien. Besondere Spezialität ist der „Nienburger Spargel“. Seit Beginn des Grünmarkt-Konzeptes haben sich die Besucherzahlen mehr als verdoppelt: von ca. 100.000 auf rund 250.000 jährlich – die meisten Marktbesucher kommen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für die Entsorgung der Reststoffe sind die Standbetreiber selbst zuständig. Das spart Kosten für eine aufwändige Straßenreinigung nach Marktschluss. Die Jury lobte, dass es in Nienburg vorbildlich gelungen sei, die wirtschaftlichen, ökologischen und kulturellen Ansätze des Wochenmarktes zu einem offenen, dynamischen und akzeptierten Konzept weiterzuentwickeln. Bei diesem Prozess seien alle Akteure beteiligt: die Stadtverwaltung, die Händler und die Bürger.


Eine Anerkennung sprach die Jury dem Wochenmarkt im historischen Zentrum von Bremen aus. Der Markt überzeuge durch sein regionales und ökologisches Angebot voller Qualität und Vielfalt. Als lebendiger Ort des Handels sei das Marktgeschehen vorbildlich in die Altstadt integriert.


Ebenfalls eine Anerkennung erhielt der Wochenmarkt auf dem Domplatz vonMünster in Westfalen. Dieses Konzept zeichne sich durch „eine hohe Vernetzung zwischen Stadt, Handel, Universität und Wochenmarkt“ aus, befand die Jury. Daher sei der Wochenmarkt in Münster als Best-practice-Beispiel auch für andere Kommunen interessant.


Eine weitere Anerkennung verlieh die Jury dem Wochenmarkt auf dem Münsterplatz in Freiburg im Breisgau. Hier gefiel besonders die „sympathische, dem Stadtbild angepasste Darstellung der Stände“ sowie die Einbindung in das stadthistorische Umfeld. Das Erlebnis „Wochenmarkt“ werde rund um das Freiburger Münster für Bürger und Touristen qualitativ hochwertig präsentiert, so das Urteil der Fachjury.


Eine Sonderanerkennung für besonderes bürgerschaftliches Engagement erhielt der Ölbergmarkt in Wuppertal. Dieser Markt ist von den Bürgern zur nachhaltigen Entwicklung ihres Stadtteils selbst ins Leben gerufen worden. Dieses bürgerschaftliche Engagement gehe weit über das Wochemarktgeschehen hinaus, befand die Jury.


Der Stiftungspreisjury 2008 gehörten an: 
Hermann Henkel, Juryvorsitzender, Beirat Architekturbüro HPP
Hella Dunger-Löper, stv. Juryvorsitzende, Staatssekretärin Berlin
Torsten Berens, stv. Geschäftsführer Großmarkt Hamburg
Dr. Rolf Böhme, Oberbürgermeister a.D. Freiburg
Dr. Albrecht Buttolo, Innenminister Sachsen
Raimund Ellrott, ehem. Geschäftsführer GfK GeoMarketing
Jens Friedmann, Redakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung
Felix Henkel, Geschäftsführer Gemeinsam Handeln e.V. 
Rolf von der Horst, Herausgeber Fachzeitschrift „Stadt und Raum“
Friedel Kellermann, Gesellschafter Architekturbüro RKW
Stephan Kugel, Geschäftsführer Centermanagement ECE
Dirk Marx, Präsident Verband Marktkaufleute und Schausteller Hamburg
Dr. Hans-Georg Moldenhauer, DFB-Vizepräsident
Klaus Müller, Vorstand Verbraucherzentrale NRW
Otto Neideck, Erster Bürgermeister Freiburg im Breisgau
Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer Handelsverband BAG
Manfred Ruge, Geschäftsführer Stadtwerke Erfurt
Dr. Herbert Schmalstieg, Oberbürgermeister a.D. Hannover
Hartwig Schultheiß, Stadtdirektor Münster
Dr. Michael Vesper, Generaldirektor Deutscher Olympischer Sportbund


Die Stiftung „Lebendige Stadt“


Der Stiftungspreis der „Lebendigen Stadt“ ist in diesem Jahr bereits zum achten Mal verliehen worden. Davor gingen Preise nach Potsdam für vorbildliche Platzgestaltung (2001: Platz der Einheit), nach Duisburg für die Revitalisierung einer Industriebrache (2002: Duisburger Innenhafen), nach Chemnitz für das beste Museumskonzept (2003: Kunstsammlungen Chemnitz), nach Stuttgart für ein vorbildliches innerstädtisches Wohnkonzept (2004: Generationenhaus Heslach), nach Essen und Berlin für innovative Sportstätten (2005: „Funbox Amelie“ und Schule am Mummelsoll), nach München für den besten Spiel- und Freizeitplatz (2006: Georg-Freundorfer-Platz) sowie nach Amsterdam für das beste Parkraumkonzept (2007: Parkgarage P23).


In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ arbeiten seit dem Jahr 2000 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der europäischen Städte zu fördern. Bisher hat die „Lebendige Stadt“ ein Fördervolumen von über 18 Millionen Euro für Stadtkultur in Europa bewegt – so etwa für die künstlerische Illumination der Hamburger Speicherstadt, für die Effektbeleuchtung der Hochöfen im saarländischen Neunkirchen, für die künstlerische Neugestaltung des Nikolaikirchhofs in Leipzig oder für die Verschönerung des Jungfernstiegs in Hamburg. Weitere Infos zur Stiftung im Internet unter www.lebendige-stadt.de.



Kontakt für die Medien:
Stiftung „Lebendige Stadt“
Robert Heinemann
Telefon 040/608761-70
E-Mail: info@lebendige-stadt.de
Internet: www.lebendige-stadt.de

 

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