Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

28.09.2020

Potsdam-Drewitz für vorbildliche Straßenbegrünung ausgezeichnet

 


Hamburg/Potsdam, 28.09.2020 – Die vom Hamburger Unternehmer und Mäzen Alexander Otto gegründete Stiftung „Lebendige Stadt“ hat die Stadt Potsdam für ihr vorbildliches Straßengrünprojekt in der Großsiedlung Drewitz ausgezeichnet. Neben Potsdam erhalten Berlin, Friedrichshafen, Solingen und Iphofen/Bayern Auszeichnungen, die jeweils mit einem Preisgeld von 3.000 Euro verbunden sind. 68 Bewerbungen sind für den von der Stiftung „Lebendige Stadt“ ausgelobten Bundeswettbewerb eingegangen, mit dem sie nach vorbildlichen öffentlichen Straßenbegrünungen gesucht hatte. Heute wurde der Preis durch Simone von Ehren, Stiftungsratsmitglied der „Lebendigen Stadt“, der Stadt Potsdam überreicht.


„In Potsdam-Drewitz ist es in vorbildlicher Weise gelungen, mittels Stadtnatur gleichzeitig soziale Stadtentwicklung zu betreiben. Die Entsiegelung großen Straßenraums hat die Großsiedlung nicht nur naturnaher, sondern auch lebenswerter gemacht. Dabei haben die Menschen vor Ort ihre Heimat mit geplant und ihr somit mehr Identität gegeben. Und ganz nebenbei ist es auch noch ein großer Beitrag zu mehr Biodiversität und Artenschutz“, lobt Simone von Ehren, Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung „Lebendige Stadt“.


Das 2009 entstandene Konzept „Gartenstadt Drewitz – energetisch stark, energisch grün“ hat aus städtebaulicher und sozialer Hinsicht die vormals problembehaftete Plattenbausiedlung zu einem attraktiven Wohnort gemacht. Die Asphaltflächen der ehemals vierspurigen Durchgangsstraße Konrad-Wolf-Allee wurden aufgebrochen und entstanden ist ein grüner Stadtpark mit Spiel- und Wasserflächen. Rund 2,5 Hektar Asphalt wurden entsiegelt, um den Generationenpark zu entwickeln. Mittels eines umfänglichen Werkstattverfahrens wurde die Bevölkerung eingebunden. Kinder wirkten als Multiplikatoren und machten als Kiezdetektive eigene Gestaltungsvorschläge. Das Grünflächenamt ist für die Grünpflege verantwortlich, wodurch die Begrünung auf Nachhaltigkeit angelegt ist. Und auch dem Gedanken von Biodiversität und Artenvielfalt wird entsprochen, indem standortentsprechende und heimische Baumarten verwendet und das Grünvolumen insgesamt verdreifacht wurden. Die gute ÖPNV-Anbindung reduziert die Lärm-, Staub-, und Abgasemissionen durch den Autoverkehr.


Bernd Rubelt, Beigeordneter des Geschäftsbereich Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt betont: „Das Gartenstadtprojekt mit der energetischen Sanierung der gesamten Großwohnsiedlung ist einmalig in Brandenburg. Durch die Herausforderungen des Klimawandels ist die energetische und klimagerechte Stadterneuerung von besonderer Bedeutung.“ Anhand dieses Projektes wird deutlich, wie sehr sich der Stadtteil gewandelt hat und welche Fortschritte gemacht wurden. Mit dem Umbau der Stellplätze und Verkehrsflächen der stark befahrenen Durchgangsstraße wurde das sogenannte „Grüne Kreuz“ zum allseits akzeptierten Stadtteilpark als Ort der Begegnung geschaffen. Das „Grüne Kreuz“ vervollständigt den barrierefrei umgebauten öffentlichen Raum und sorgt für kurze Wegeverbindungen innerhalb des Stadtteils. Auch die übergreifenden Maßnahmen in den Bereichen Energie, Verkehr, Freiraum und energetische Gebäudesanierung reduzieren den Energiebedarf und die CO²-Emissionen im Stadtteil enorm. Bernd Rubelt weiter: „Die Gartenstadt Drewitz ist auf dem besten Weg zum grünen und emissionsfreien Stadtteil Potsdams zu werden.“


Preiswürdig waren öffentliche Straßengrünprojekte, die maßgeblich den Gemeinschaftssinn und die Identitätsstiftung fördern sowie einen ökologischen Beitrag für die Umwelt durch mehr Biodiversität und Artenvielfalt leisten. Die Grüngestaltung sollte unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern realisiert worden und eine dauerhafte Pflege des öffentlichen Straßengrüns gewährleistet sein.


 


Die Preisjury


Heiner Baumgarten, BUND Landesvorsitzender, Grünamtsleiter a.D., Stadt Hamburg
Dr. h.c. Peter Harry Carstensen, Stiftung „Lebendige Stadt“, Vorstand, Ministerpräsident a.D.
Simone von Ehren, Baumschule Lorenz von Ehren
Hans-Jürgen Feldhusen, Vorstandsmitglied ADAC Schleswig-Holstein
Matthias Herbert, Abteilungsleiter, Leiter der BfN Außenstelle Leipzig
Dr. Eva Lohse, Stiftung „Lebendige Stadt“, Vorstand, Oberbürgermeisterin a.D.
Dipl.-Ing. Prof. Cornelia Müller, Landschaftsarchitektin, Geschäftsführerin Lützow 7
Dr.-Ing. Timo Munzinger, MBA, Referent, Dezernat Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen, Verkehr, Deutscher Städtetag
Elke-Christina Roeder, Oberbürgermeisterin, Stadt Norderstedt
Dr. Anke Valentin, Geschäftsführerin, Wissenschaftsladen Bonn e.V.

 

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