Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

11.08.2003

Große Städteumfrage Immer mehr Städte lernen voneinander Trotz leerer Kassen arbeiten die Städte an einer Steigerung ihrer Attraktivität Masterpläne auf dem Vormarsch

Immer mehr Städte lernen voneinander


Trotz leerer Kassen arbeiten die Städte an einer Steigerung ihrer Attraktivität


Masterpläne auf dem Vormarsch


Über einhundert Städte haben sich an einer großen Umfrage der Stiftung „Lebendige Stadt“ in Abstimmung mit dem Deutschen Städtetag beteiligt. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor:



  • Immer mehr Städte nutzen die Erfahrungen anderer Städte, um davon zu lernen. So gaben drei Viertel aller Städte, die eigene Illuminationsprojekte planen, an, auf das Know-how anderer Städte zurückzugreifen. 70% aller Städte kannten dabei die von der Stiftung „Lebendige Stadt“ realisierte Illumination der Hamburger Speicherstadt. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr. Andreas Mattner: „Unser Ziel ist es immer, Best-practise-Beispiele zu fördern und das Wissen dann anderen Städten zur Verfügung zu stellen. Zahlreiche Oberbürgermeister haben sich inzwischen mit uns zusammen die Speicherstadt angesehen und planen nun eigene Projekte – z.B. in Leipzig, Köln, Salzburg und Karlsruhe.“

  • Auch die Umfrage bestätigt dies: Obwohl die teilnehmenden Städte im Durchschnitt bereits mit fast 1.300 Euro pro Einwohner verschuldet sind – in der Spitze mit bis zu 3.700 Euro – halten sie langfristige Investitionen in ihre Attraktivität für wichtig. Für besonders geeignet halten die Städte dabei die Pflege öffentlichen Grüns (86%), Stadtfeste (83%), die Revitalisierung von Brachen (76%) sowie Illuminationsprojekte und Public-Private-Partnerships (je 58%).

  • Die Städte belassen es dabei nicht bei Lippenbekenntnissen: In den nächsten drei Jahren planen zwei Drittel eigene Illuminationsprojekte, 58% weitere Brunnenprojekte und 57% weitere Parkanlagen. Folkert Kiepe, Bau- und Stadtentwicklungsdezernent des Deutschen Städtetages: „Die Städte wollen und müssen sich im Standortwettbewerb behaupten. Es ist daher richtig, wenn auch in Zeiten größter Haushaltsengpässe in die Zukunft investiert wird. Viele Städte haben allerdings bereits dermaßen sparen müssen, dass für zusätzliche Projekte kaum noch Geld vorhanden ist. So wird nach der Umfrage auch in Zukunft die Anzahl der Brunnenstilllegungen leider die der Wiederinbetriebnahmen übersteigen.“

  • Schon aus Kostengründen geht der Trend daher zu einer ganzheitlichen Betrachtung der Stadt: Immer mehr Städte realisieren nicht mehr isolierte Einzelprojekte, sondern versuchen, über einen Masterplan langfristig die Gestalt der Stadt zu verändern und dabei die private Seite mit einzubeziehen. So gibt es bereits in 37% der Städte einen Grün-Masterplan, ebenfalls in 37% der Städte gibt es Quartiere mit einem Farbmasterplan und in 17% der Städte sind inzwischen Lichtmasterpläne entstanden. Internationales Vorbild hierbei ist Lyon, das mit Hilfe mehrerer Masterpläne inzwischen zur Vorzeigestadt geworden ist.


Die gesamten Ergebnisse wird die Stiftung rechtzeitig zu ihrem Symposium „Stadtgestaltung – innovativ, intelligent, kostengünstig“ veröffentlichen, das mit Unterstützung des Deutschen Städtetages am 9. und 10. Oktober 2003 in Leipzig stattfindet.


In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ arbeiten seit über drei Jahren zum ersten Mal in Deutschland Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt der europäischen Städte zu fördern. Bis zum Ende dieses Jahres wird die Stiftung seit ihrer Gründung rund 14 Millionen Euro an Fördervolumen bewegt haben – so etwa in diesem Jahr für die Aufwertung des Hamburger Jungfernstiegs oder für die Neugestaltung des Nikolaikirchhofes in Leipzig. Weitere Informationen zur Stiftung im Internet unter www.lebendige-stadt.de.


Hamburg, 30. Juli 2003

 

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