Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

„Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Auszeichnung für Anstrengungen im Artenschutz

Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe e.V. lobte die Stiftung „Lebendige Stadt“ im Jahr 2010, dem Jahr der „internationalen Biodiversität“, den nationalen Wettbewerb „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ aus.

 

Gesucht wurde die Stadt, die sich in besonderem Maße für die Vielfalt von Ökosystemen und Arten einsetzt. Verbunden mit dem Ziel, die relevanten Akteure in den Städten und Gemeinden zu mehr Anstrengungen und konkreten Maßnahmen zum Schutz von Natur und Artenvielfalt zu motivieren und dabei zu unterstützen.

 

Der Preis war mit 50.000 € dotiert.

Eine Teilnahme an dem Wettbewerb ist zugleich auch ein kommunales Biodiversitätsaudit, durch das deutsche Standards für den Schutz der biologischen Vielfalt durch die Kommunen gesetzt werden. Der Wettbewerb fand zeitgleich in fünf EU-Staaten statt.

 

Anhand eines umfassenden Fragebogens wurde das Engagement der Städte und Kommunen in puncto Biodiversität in folgenden Bereichen erfasst: „Natur in der Stadt“, „Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit“, „Arten- und Biotopschutz“, „Nachhaltige Nutzung“, „Konzeption“, „Kommunikation und Kooperation“ sowie „Monitoring der lokalen Entwicklung“.

 

In Kooperation mit den renommierten internationalen Umweltorganisationen ICLEI (Local Governments for Sustainability, Europasekretariat) und IUCN (International Union of Nature Conservation) wurden zu allen Aspekten der Biodiversität Workshops angeboten.

 

Eine Teilnahme an dem Wettbewerb war somit nicht nur mit einer Auszeichnung von großer öffentlicher Wahrnehmung verbunden, sondern auch mit einem kommunalen Biodiversitätsaudit.

 

Hannover ist „Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Gewinner des Wettbewerbs war die Landeshauptstadt Hannover, die sich aufgrund ihres besonderen Engagement zum Erhalt der biologischen Vielfalt „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ nennen darf. Verbunden war damit ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro. „Für Hannover hat das Thema Biodiversität große Priorität. Die Stadt kümmert sich intensiv und konsequent um den Schutz der biologischen Vielfalt, indem sie einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt“, so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.

 

Insgesamt hatten sich 124 Städte und Kommunen mit fast 900 Projekten beworben. Diese in insgesamt sechs Kategorien eingereichten Projekte hat die Deutsche Umwelthilfe gemeinsam mit einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe, in der die Stiftung „Lebendige Stadt“ mit zwei ihrer Vorstände vertreten war, bewertet. Die Gewinner jeder Kategorie erhielten ein Preisgeld von 5.000 Euro. Die Gesamtpreissumme in Höhe von 50.000 Euro wurde von der Stiftung „Lebendige Stadt“ gespendet.

 

Ursula Heinen-Esser, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, dankte im Namen des Schirmherrn des Wettbewerbs, Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen, allen Teilnehmern und betonte, dass der Verlust der biologischen Vielfalt neben dem Klimawandel die größte globale umweltpolitische Herausforderung sei, die ohne die aktive Beteiligung der Kommunen nicht zu bewältigen sei.

 

 

13 weitere Städte ausgezeichnet

Neben dem Gesamtsieger Hannover wurden 13 weitere Kommunen für ihre Anstrengungen zum Erhalt einer vielfältigen Natur ausgezeichnet. Bei den Großstädten über 100.000 Einwohner belegte Münster vor Frankfurt/M. den zweiten Platz.

 

In der Teilnehmerklasse von 30.000 bis 100.000 Einwohnern gewann Ravensburg (Baden-Württemberg) vor Wernigerode (Sachsen-Anhalt) und Landshut (Bayern). Gewinner in der Teilnehmerklasse von 10.000 bis 30.000 Einwohnern ist Ratekau (Schleswig-Holstein) vor Bad Saulgau (Baden-Württemberg) und Eckernförde (Schleswig-Holstein). Ratekau und Bad Saulgau belegen zudem in der Gesamtwertung unter allen Bewerbern die Plätze zwei und vier. In der Kategorie unter 10.000 Einwohnern konnte die nordrhein-westfälische Kommune Nettersheim ihren Sieg beim Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Naturschutz 2007“ wiederholen und gewann vor Bad Grönenbach (Bayern) und Schwebheim (Bayern).

 

Der Stadt Leipzig wurde der Sonderpreis „Natur in der Stadt“ verliehen. Die Stadt Marburg wurde mit dem Sonderpreis „Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit“ ausgezeichnet. Der DUH-Bundesvorsitzende Harald Kächele wies darauf hin, dass „Natur in der Stadt“ ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität einer Kommune sei. „Viele Kommunen haben Stadtviertel, in denen die Natur nicht im unmittelbaren Wohnumfeld zu finden ist, wovon vor allem sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen betroffen sind.

 

Kommunen, die durch ihre städtebaulichen Planungen und Projekte hier gegensteuern, zeigen Weitsicht für eine sozial ausgewogene Stadtentwicklung.

 

Gesamtwertung aller Bewerber

      1. Hannover
      2. Ratekau
      3. Münster
      4. Bad Saulgau
      5. Frankfurt am Main
      6. Karlsruhe
      7. Augsburg
      8. München
      9. Freiburg
      9. Leipzig

 

Der Wettbewerb

Biodiversität bedeutet biologische Vielfalt und beinhaltet neben der Artenvielfalt auch die genetische Vielfalt von Arten sowie die Vielfalt der natürlichen Lebensräume. Der Wettbewerb war in ein europäisches Projekt eingebettet, an dem neben Deutschland auch Frankreich, Spanien, Ungarn und die Slowakei teilgenommen haben.

 

Dadurch war der Blick über den nationalen Horizont hinaus gerichtet, was gerade beim Thema Biodiversität unverzichtbar ist. Herausragende Projekte wurden aus allen Ländern auf europäischer Ebene dargestellt. Zusätzlich zur finanziellen Förderung durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ und das europäische Umweltförderprogramm LIFE+ unterstützen folgende Organisationen den Wettbewerb: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Naturschutzring (DNR), Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB), GRÜNE LIGA, Kompetenznetzwerk Stadtökologie – CONTUREC, Naturschutzbund Deutschland (NABU).