Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

Bürgergärten von Arnsberg

Nach Restaurierung – Vergessenes Kleinod erwacht

Zur Förderung des Denkmal- und Landschaftsschutzes unterstützte die Stiftung die Restaurierung und Neugestaltung der Bürgergärten in Arnsberg. Die Stadt Arnsberg hat zwei vom Verfall bedrohte klassizistische Gartenhäuser, die zu den letzten ihrer Zeit in Westfalen gehören, mit umgebenden Flächen erworben und sie so vor dem Verfall und Abriss gerettet.

 

 

Durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung „Lebendige Stadt“ war es möglich, die Erschließung der Anlage und die Gestaltung der Wege vorzunehmen. Sie sind ein wichtiger Teil des Gesamtkonzeptes und wurden unter Berücksichtigung der historischen Situation angelegt.

Das Landschaftsarchitekturbüro „Scape“ aus Düsseldorf hat im Auftrag der Stadt Arnsberg die Entwicklungsmöglichkeiten der Gärten mit ihren zwischen 1822 und 1855 errichteten Häusern im Jahre 2007 eingehend untersucht. Das Ergebnis des Gutachtens zeigt die großen Potenziale des Ortes auf.


Ein wesentliches Resultat der Studie ist, dass die Qualitäten und Eigenarten, welche die Gärten mit ihren Gartenhäusern repräsentierten - sowie das damalige Verständnis von Landschaft und Gartenkultur – noch heute deutlich ablesbar und erfahrbar sind. Dank seiner vorhandenen klassizistischen Bauten und den gut erhaltenen dazugehörigen Gartenhäusern, die fach- und denkmalgerecht restauriert wurden, ist das städtebauliche Ensemble einmalig in Westfalen.

 

Die Sanierung der Gartenhäuser fand großen Zuspruch in der Arnsberger Bevölkerung. Der Ruhrtalradweg mit jährlich mehr als 10.000 Radtouristen führt westlich an den Gartenhäuschen vorbei. Auf diesem Weg werden viele Besucher der Stadt direkt zu den Gartenhäuschen geführt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL hat die beiden Gartenhäuser im Juli 2008 zu Denkmälern des Monats gewählt.

 

Die Sanierung und die anschließende Gartengestaltung wurden von mehreren Seiten finanziell unterstützt. Ohne die Unterstützung durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ und die Handwerkskammer Süd-Westfalen sowie die Förderung durch den LWL und das Ministerium für Bauen und Verkehr NRW wäre die Realisierung dieses Projektes nicht möglich gewesen.

 

Sanierung der historischen Gartenhäuser „Twiete“ und „Arme Schulschwestern“

Die Gartenhäuser sind aus Fachwerk gebaut und mit Schiefer verkleidet, wie es in der Region typisch ist. Beide haben ihre Türöffnungen an der Ostseite und laden so den oberhalb im Garten stehenden Betrachter ein, die kleinen Häuser zu betreten. Umgekehrt hat man auf der Türschwelle den Blick in den Garten hinauf und damit auf die gestaltete Natur. (siehe Darstellung der Sanierung, bzw. Gartengestaltung)

Im Oktober 2008 wurde die Sanierung der Gartenhäuser abgeschlossen. Danach begann die Entwicklung der Gärten. Ziel war eine behutsame Neuinterpretation der im Ansatz noch erkennbaren Gestaltungsabsichten.

Das Konzept sieht die Wiederherstellung des dichten Waldrandes an der Hangkante vor, freiwachsende Hecken gliedern die Anlage in drei Teilbereiche: Gartenhaus „Twiete“, Gartenhaus „arme Schulschwestern“ und der Hanggarten mit Aussichtsplattform. Die Sichtbeziehungen zu den ehemaligen Wohnhäusern wurden durch die Beseitigung von störendem Bewuchs gestärkt. Die Gartenhäuser mit ihren Prachtstaudenbeeten definieren die Endpunkte der Gartenwege.

Die Gestaltung der Gartenfragmente wurde entsprechend dem vermuteten Charakter der ehemaligen Anlagen vorgenommen. Der Garten „Twiete“ wurde offen und repräsentativ gestaltet und der Garten der „armen Schulschwestern“ dagegen intimer, mit einer extensiven Gestaltung der Gartenplateaus mit wenigen Wegen, Rasenflächen, Ziersträuchern und Staudenbeeten.

 

Unterstützung des Projektes durch die Stiftung „Lebendige Stadt“

Durch die finanzielle Unterstützung der Stiftung „Lebendige Stadt“ war es möglich, der Erschließung der Anlage bzw. der Gestaltung der Wege besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Sie waren ein wichtiger Teil des Gesamtkonzeptes und sollten unter Berücksichtigung der historischen Situation angelegt werden. Die Wege erhielten eine Einfassung mit Natursteinen und wurden mit Gussasphalt mit beigefarbener Absplitterung belegt.

Die Eingangsstufen des Gartenhauses „Arme Schulschwestern“ sind ebenfalls aus Naturstein und wurden von einem ovalen Vorbereich eingefasst. Der Eingangsbereich hat eine hochwertige Pflasterung z.B. mit Flusskieseln erhalten, die der historischen Situation entspricht.