Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

„Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Auszeichnung für Anstrengungen im Artenschutz

TOP 10 bis 10.000 Einwohner

1. Nettersheim
2. Bad Grönenbach
3. Schwebheim
4. Ascha
5. Weissach im Tal
6. Rust
7. Tännesberg
8. Königsfeld
9. Bordelum
10. Sennfeld

Nettersheim
Nettersheim ist „Naturerlebnisdorf“. Hier befindet sich das Naturzentrum Eifel, dessen Angebot vom neugestalteten Ausstellungsbereich mit historischem Bauerngarten über familiengerechte Erlebnispfade und römische Tempelanlagen mitten im Grünen bis hin zu Aktivprogrammen für Schulklassen und Vereine reicht. Umweltbildung und Naturerlebnis werden in einzigartiger Kulturlandschaft vermittelt. Neuerdings wurde das Angebot auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ausgebaut, indem das Naturzentrum und mehrere Wanderwege barrierefrei ausgestaltet wurden. Über 90 % des gesamten Gemeindegebietes sind durch eine nationale oder europäische Schutzkategorie geschützt. Die Gemeinde stellt sich aktiv dieser Verantwortung: In der kürzlich aktualisierten „Ökologischen Bewertungskarte“ wurden sämtliche Wälder und landwirtschaftlichen Nutzflächen kartiert und ihre Bedeutung für den Naturschutz bewertet. So werden die Lebensräume für Pflanzen und Tiere im nahezu gesamten Gemeindegebiet nachhaltig gesichert. 2009 hat die Gemeinde neue Waldflächen zugekauft, was in der heutigen Situation vieler Kommunen eine Ausnahmeerscheinung ist. Die Gemeinde Nettersheim hat ihre hervorragende Platzierung im Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Naturschutz“ von 2007 verteidigt und belegt auch diesmal in der Größenkategorie bis 10.000 Einwohner den ersten Platz.

Bad Grönenbach
Die Gemeinde, Naturschutzverbände und Landwirtschaft arbeiten Hand in Hand. Bis zum Jahr 2003 pachtete die lokale Bund Naturschutz-Gruppe die Rechbergwiese, eine Feuchtwiese, die mit Schilf zugewachsen war. Dann übernahm die Gemeinde die Fläche, vergrößerte sie mit anliegenden Flächen auf fünf Hektar und lässt sie seitdem pflegen. So wird das Schilf nach und nach zurückgedrängt und Wollgras, Fieberklee und Orchideen können sich wieder ausbreiten. Das Mahdgut wird durch Vermittlung der Allgäuer Streuebörse von Landwirten als Einstreu genutzt und damit eine traditionelle Form der Kulturlandschaft, die Streuwiesennutzung, wiederbelebt.

Schwebheim
Jeder Graben und jedes Biotop hat in Schwebheim ein eigenes Pflegekonzept, und wenn es der Artenbestand einer Fläche erfordert, wird sie gezielt an Biobauern verpachtet. Die Schwebheimer haben eine eigene Form eines Ökokontos eingerichtet. Neben den üblichen Flächen-Pools für Ausgleichsmaßnahmen gibt es in Schwebheim tatsächlich ein Öko-Bankkonto. Hier liegen Spendengelder, die bei Bedarf u.a. an örtliche Landwirte ausbezahlt werden können, um Naturschutz auf ihren Flächen zu finanzieren. Ein außergewöhnlich gutes Verhältnis zur Bauernschaft führt dazu, dass das Ökokonto kaum angetastet wird. Denn oft verzichten die Landwirte auf die Bezahlung und führen die Maßnahmen freiwillig durch. Zudem ist das ehrenamtliche Engagement in dieser kleinen Gemeinde sehr hoch. Pflanzenkundler stellen ihr Wissen im Rahmen von VHS-Kursen zur Verfügung, bieten naturkundliche Führungen an und laden zum „Botanischen Stammtisch“ ein. Schwebheim profitiert stark davon, dass nun schon zwei Bürgermeister das Thema Naturschutz zur Chefsache erklärt haben und der Biodiversität seit 45 Jahren einen hohen Stellenwert beimessen.