Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

Kunst und Energieeffizienz für das deutsche Parlament

Anlässlich des 60. Gründungstags der Bundesrepublik Deutschland erhielt das Berliner Reichstagsgebäude auf Initiative der Stiftung "Lebendige Stadt" eine dauerhafte künstlerische Licht-Inszenierung.

Die künstlerische Leitidee des Siegerentwurfs beinhaltet die Annoncierung aller vier Gebäudeseiten, wobei die architektonischen Besonderheiten der Fassade in ein zurückhaltend-ruhiges und klassisch-repräsentatives Licht gesetzt sind. Gleichzeitig wurde der Energieverbrauch aufgrund der neuen Technik deutlich reduziert. Die Stiftung lobte dazu einen bundesweiten künstlerischen Wettbewerb aus.

Mit einem Festakt wurde am 22. Mai 2009 die neue dauerhafte Gesamtillumination des Reichstagsgebäudes eingeweiht. Die künstlerische Illumination ist ein Geschenk der Gemeinschaftsinitiative der Stiftung „Lebendige Stadt“, der Stiftung Zukunft Berlin sowie der Sparkassen, die die Kosten der Installation in Höhe von rund einer Million Euro übernommen haben. Schirmherr war Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, der mit seinem Knopfdruck die rund 400 Leuchten einschaltete und das Reichstagsgebäude in ein warmweißes Licht tauchte.

 

Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“, betonte den Vorbildcharakter dieses Projekts: „Das Reichstagsgebäude soll ein leuchtendes Beispiel dafür sein, wie man mit weniger Energie mehr städtebauliche Qualität erreichen kann.“

 

Das Illuminationskonzept

Die künstlerische Leitidee des Siegerentwurfs besteht in der Synthese von architektonischer Identität, städtebaulicher Qualität, demokratischer Symbolik und zeitgemäßem Design. Konzentrierte sich die bisherige Beleuchtung allein auf das Eingangsportal, werden nun erstmals alle vier Fassadenseiten, die Freitreppen und Dachskulpturen illuminiert. Die Grundfarbe der 400 Strahler ist ein warmes weißes Licht, Ornamente und symbolhafte Fassadenelemente werden akzentuiert. Das Ergebnis ist ein unaufdringliches und würdevolles Bild des Reichstagsgebäudes in seiner stadträumlichen Umgebung. Um verschiedenen Anforderungen und Anlässen gerecht zu werden, hat Batz insgesamt drei verschiedene Lichtszenarien entworfen.

 

Das Illuminationskonzept stammt von dem renommierten Hamburger Lichtkünstler Michael Batz, der sich im Sommer 2008 in einem bundesweiten Wettbewerb mit seinem Entwurf durchgesetzt hat. Der Fachjury unter dem Vorsitz von Senator a.D. Dr. Volker Hassemer (Vorstandsvorsitzender Stiftung Zukunft Berlin) gehörten Prof. Peter Andres (Peter Behrens School of Architecture), Prof. Christoph Gengnagel (Universität der Künste Berlin), Dr. Christian Hanke (Bezirksbürgermeister Berlin Mitte), Prof. Jörg Haspel (Landeskonservator Landesdenkmalamt Berlin), Kaspar Kraemer (Kaspar Kraemer Architekten BDA), Dr. Heike Kramer (Direktorin Gesellschaftliches Engagement und Veranstaltungsmanagement, Sparkassen-Finanzgruppe), Dr. Andreas Mattner (Vorstandsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“ und Vertreter Hamburgs bei LUCI), Dr. Sören Roos (Leiter des Präsidialbüros des Bundestagspräsidenten) sowie Dr. Ingrid Wagner (Senatskanzlei Berlin, Vertreterin für Kulturstaatssekretär André Schmitz) an.

 

Der Nachhaltigkeitsaspekt

Auch aus ökologischer Sicht setzt die Illumination neue Maßstäbe. Neben einer großen Zahl von LEDs kommen auch moderne Metallhalogendampflampen (MHD) zum Einsatz. Teils als Bodeneinbauleuchten im historischen Charlottenburger Pflaster, teils unmittelbar am Gebäude in bis zu 45 Metern Höhe installiert, erfüllen sie höchste Ansprüche.

 

So wird der Bundestag mit der neuen Illumination seinen bisherigen Energieverbrauch für die Außenbeleuchtung reduzieren. Durch den Einsatz modernster Beleuchtungstechnik können künftig durchschnittlich 60 Prozent Energie oder 33 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Und nicht nur beim Stromverbrauch erweist sich das neue Licht als sparsam: Auch die Wartungskosten sind durch die lange Lebensdauer der eingesetzten Lampen gering. Zu diesem Zweck werden Leuchtdioden mit besonders langer Betriebsdauer von mindestens 50.000 Stunden eingesetzt.

 

Ursprung der Idee

Die Idee zu dem künstlerischen Beleuchtungskonzept geht zurück auf die zeitweilige Illumination des Reichstagsgebäudes durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

 

Viele Menschen hatten daraufhin den Wunsch geäußert, die herausragende Stellung des Gebäudes im Parlaments- und Regierungsviertel der Hauptstadt mit einer dauerhaften Gesamtillumination zu betonen. Dieser Wunsch ist nun dank der Gemeinschaftsinitiative der Stiftung „Lebendige Stadt“, der Stiftung Zukunft Berlin und der Sparkassen-Finanzgruppe Realität geworden.

 

Das Berliner Reichstagsgebäude wurde zwischen 1884 und 1894 nach den Entwürfen des Architekten Paul Wallot errichtet. Nach dem Umbau durch den britischen Architekten Sir Norman Foster ist das Gebäude seit April 1999 offizieller Sitz des Deutschen Bundestages.