Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

21.05.2008

Oberbürgermeister Joachim Erwin verstorben

Joachim Erwin, Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf und Kuratoriumsmitglied der Stiftung „Lebendige Stadt“, ist in der Nacht zum 20. Mai im Alter von 58 Jahren verstorben. Er erlag den Folgen eines langen Krebsleidens. Mit Joachim Erwin verliert die Stiftung „Lebendige Stadt“ eines ihrer Gründungsmitglieder. Mit viel Tatkraft und Energie hat Joachim Erwin die Arbeit unserer Stiftung über acht Jahre entscheidend mitgeprägt. Die Nachricht von seinem Tod erfüllt uns mit großer Trauer.


Das Amt als Lebensleistung


Joachim Erwin wurde 1999 zum Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf gewählt und 2004 mit absoluter Mehrheit im ersten Wahlgang im Amt bestätigt. Die Ergebnisse seiner Arbeit werden Düsseldorf und das Leben in der Stadt über Jahrzehnte nachhaltig prägen. Düsseldorf ist heute Dank seiner Führung eine boomende und wachsende Stadt. Seine vorausschauende und umsichtige Finanzpolitik schaffte Spielräume. Schulen, Sportanlagen, Straßen, Spielplätze, Parks und Grünanlagen sowie Kultureinrichtungen wurden mit insgesamt über einer Milliarde Euro saniert, modernisiert oder neu gebaut. Die Lebensqualität ist in Düsseldorf so hoch wie in kaum einer anderen deutschen Großstadt.
Mit seinem Namen untrennbar verbunden ist die Entschuldung der Stadt. Damit wurde kommenden Generationen jene Bürde genommen, die die Entwicklung in anderen Städten auf Jahre hemmen wird. Joachim Erwins Vorstellung von einer lebenswerten und liebenswerten Stadt, in der die Menschen sich wohlfühlen, kann somit weiter verfolgt und verwirklicht werden. Oberbürgermeister Joachim Erwin realisierte den Bau der LTU arena, mit der Düsseldorf die modernste Veranstaltungsstätte Europas erhielt. Besonders am Herzen lag ihm die internationale Positionierung der Landeshauptstadt als Flughafen-Destination und Messeplatz.


Ein bewegender Charakter


Joachim Erwin hat die Erfahrungen, die er in Düsseldorf gesammelt hat, nicht für sich behalten. Mit großer Leidenschaft diskutierte er in unserem Kuratorium und auf unseren Symposien darüber, wie Städte besser regiert werden können. Dabei erwartete er die gleiche enorme Tatkraft und Entscheidungsfreudigkeit, die ihn auszeichnete, auch von anderen. Wo manche vor Schwierigkeiten zurückschreckten, griff Joachim Erwin beherzt zu – so etwa beim Umgang mit den Eisenbahnunterführungen, die Düsseldorf wie viele andere Städte zerschneiden. Jahrelang waren es dunkle und dreckige Orte, die Menschen Angst machten. Er schaffte es, die Unterführungen nicht nur in einer einmaligen Aktion sauber zu bekommen, sondern sie dauerhaft zu pflegen. Und zusammen mit der Stiftung „Lebendige Stadt“ und dem Lichtkünstler Michael Batz verwandelte er die Unterführungen sogar in Orte der Industriekultur, die als Best-practice-Beispiele weit über Düsseldorf hinaus für Beachtung gesorgt haben.


Für unseren bevorstehenden Kongress in Dresden hatte Joachim Erwin seine Teilnahme trotz seiner schweren Krankheit zugesagt. Wie auf vielen Symposien zuvor wollte er wieder als gewitzter Talkmaster mit seinen messerscharfen Analysen und punktgenauen Pointen eine Podiumsdiskussion leiten. Nicht zuletzt für dieses Engagement und dieses Pflichtbewusstsein seiner Aufgabe gegenüber bezeugen wir Joachim Erwin unsere Dankbarkeit und unseren Respekt. Wir werden Joachim Erwin sehr vermissen.


Stiftung „Lebendige Stadt“


Minister a.D. Dr. Hanspeter Georgi 
Vorsitzender des Stiftungsrates


Alexander Otto
Vorsitzender des Kuratoriums


Dr. Andreas Mattner
Vorsitzender des Vorstands


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