Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

22.08.2009

Krupp-Park in Essen eröffnet am 22. August mit Bürgerfest

Hamburg/Essen, 20.8.2009 - Der Krupp-Park in Essen wird am Samstag, 22. August 2009, mit einem großen Bürgerfest eröffnet. Für die Bewaldung des nördlichen Krupp-Parks hat die Stiftung „Lebendige Stadt“ 150.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden rund 18.000 Bäume und Sträucher finanziert. Dr. Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“: „Der Krupp-Park ist eines der größten Revitalisierungsprojekte in Deutschland. Diese neue Park- und Waldfläche wird Luft und Klima positiv beeinflussen und attraktive Freizeit- und Erholungsangebote für jung und alt schaffen. Zudem ist durch den Park die städtebauliche Trennung zwischen dem westlichen Stadtteil Altendorf und der Essener Stadtmitte überwunden und die Stadtquartiere sind wieder zusammengerückt.“


Der erste Teil des Krupp-Parks wird am 22. August mit einem großen Familienfest eröffnet. Um 14 Uhr wird Essens Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger den 125.000 Quadratmeter großen Krupp-Park feierlich der Bevölkerung übergeben.


Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger: „Vor etwas mehr als zwei Jahren standen wir hier auf der braunen Erde einer Brachfläche. Das war der Beginn der Bauarbeiten für den Krupp-Park. Heute erinnert nichts mehr daran. Zwischen Altendorf und dem ThyssenKrupp Quartier gibt es jetzt einen Park mit fünf Hügeln, der diesen Stadtteil mit neuer Lebensqualität bereichert. Ich freue mich, dass dieser Park hier entstanden ist.“


Dr. Andreas Kipar, von dem der Entwurf für den Krupp-Park stammt, ergänzt: „Mit dem ‚Park der fünf Hügel’ wollen wir – gerade an diesem noch vor wenigen Jahren fast vergessenen Standort – ein neues Naturerlebnis, eine neue Perspektive für den Stadtteil Altendorf schaffen. Die neue Hügellandschaft, die südländisch anmutenden Baumreihen, die geschwungenen Wege und die Wasserfläche machen neue Perspektiven möglich und setzen der früheren Schwere der Industrielandschaft die kraftvolle Leichtigkeit einer nachmodernen Stadtlandschaft entgegen. Der Park wird so zu einem sozialen Bewegungsraum, in dem Menschen leben und arbeiten können, und somit auch zum Motor einer neuen und nachhaltigen Stadtentwicklung.“


430.000 m³ Erdmasse waren nötig, um den Park im Krupp-Gürtel zu gestalten. 116.000 m² Fläche hat der Park. Simone Raskob, Geschäftsbereichsvorstand Umwelt und Bauen: „Was wir hier in relativ kurzer Zeit geschafft haben, ist ein tolles Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit vieler Akteure. In den nächsten Wochen beenden Grün und Gruga noch die letzten kleineren Arbeiten. Und schon bald geht es weiter. Noch in diesem Jahr starten die Arbeiten für den zweiten Abschnitt des Krupp-Parks.“


Der Krupp-Park wird ein Treffpunkt sein, ein Ort, an dem man sich verabredet, den man mit Freunden besucht. Ein besonderer Anziehungspunkt wird der Krupp-See sein. Im Mittelpunkt des Festes steht daher der Platz um den neu angelegten See, mit Bühne, gastronomischen Angeboten, Spaß und Unterhaltung. Durch das Engagement von Sponsoren und Projektpartnern wird ein abwechslungsreiches Bühnen- und Rahmenprogramm realisiert.


Ansprechpartnerinnen für Rückfragen sind beim Presse- und Kommunikationsamt der Stadt Essen:
Brigitte Brennecke, Telefon 0201/88-88770 oder
Jeanette Kern, Telefon: 0201/88-88775. 


Ansprechpartner bei der Stiftung „Lebendige Stadt“:
Rando Aust
Telefon 040/60876166
E-Mail: info@lebendige-stadt.de


 


Hintergrundinformationen zum Krupp-Park


 Historie
Die Fläche des Krupp-Parks war nahezu 200 Jahre für die Öffentlichkeit nicht nutzbar. Das Parkareal bildete eine Zäsur zwischen Altendorf und der Essener Stadtmitte. Vor der Baumaßnahme lag die Fläche in einer tiefen Senke.


Planungskonzept
Durch die Ausgestaltung zu einem Hügelpark findet ein Lückenschluss in Verbindung mit dem neu entstandenen Berthold–Beitz-Boulevard und dem entstehenden ThyssenKrupp Quartier statt. Essen ist Teil des Strukturwandels der Metropole Ruhr von gleichzeitig stattfindenden Wachstums- und Schrumpfungsprozessen. Dies erfordert neue Ansätze im Umgang mit der Stadt und den dazugehörigen Freiräumen. Durch die Wiedergewinnung des Areals auf dem ehemaligen Gelände der Krupp’schen Gussstahlwerke wird der Standort Altendorf wieder an die Innenstadt herangeführt und erhält durch die Nutzung für Wohnen, Wirtschaft, Kultur und Erholung eine neue Qualität als Stadtraum. Eine überregionale Anbindung des Parks an das restliche Ruhrgebiet erfolgt durch den nördlich verlaufenden Fahrradweg auf der Trasse der „Rheinischen Bahn“.


Nutzung
Weite Rasenflächen geben die Möglichkeit für eine Vielzahl aktiver und passiver Nutzungen des Parks. Die Einteilung in unterschiedliche Zonen vermeidet Nutzungskonflikte: Spiel (Kleinkinderspiel, Waldspielplatz etc.), Sport (Multifunktionsfläche, Fitness), Entspannung (Liegewiese, Spazieren gehen etc.), Spiel- und Sportflächen. Die Spielflächen mit bunten Holzschnitzeln, Gräserbändern und modernen Spielgeräten schaffen Aktions- und Rückzugsräume, die von verschiedenen Altersgruppen genutzt werden können. Im Kleinkinderspielbereich wird Naturspiel über Bambusfelder und Spielgeräte als Raupen und Würmer erprobt; der Spielbereich ist als behindertengerechte Aktionsfläche ausgebildet; sowohl die Spielkombination, als auch die Sandspielflächen und Schaukeln berücksichtigen den integrativen Aspekt (barrierefrei).


Der Waldspielplatz mit einer Kletterkombination aus Robinienhölzern bietet für jede Altersgruppe Spielvergnügen, Dschungelschaukel und -brücke und Kletternester, sowie ein Baumhaus mit einer Röhrenrutsche oder auch eine Kletterwand.

Ein Multifunktionsfeld mit rotem Spielbelag und fest installierten Toren und Körben erlaubt verschiedene sportliche Nutzungen, wie Fußball und Streetball. Ein Beachvolleyballplatz bietet zusätzliches Sportvergnügen.


Im Krupp-Park sind Bereiche für Fitness im Freien vorgesehen. Es sind sowohl variabel nutzbare Flächen für Yoga oder Tai Chi als auch Bereiche mit fest installierten Fitnessgeräten vorhanden.


Ein Skatepark mit betoniertem, welligem Untergrund schafft Freizeitmöglichkeiten für Inlineskater, Skateboard-Fahrer und BMX-Radfahrer. Dadurch entfallen Konfliktbereiche, da diese Sportler sonst auf Bänken, Rampen oder Treppen ihre Tricks üben und möglicherweise andere Parknutzer stören würden.


Das Engagement der Stiftung „Lebendige Stadt“
Für den Krupp-Park spendet die Stiftung „Lebendige Stadt“ Bäume und Sträucher im Wert von 150.000 Euro. Die Stiftung unterstützt schwerpunktmäßig herausragende Grünprojekte in Städten. Das Geld ist für die Bewaldung des Krupp-Parks vorgesehen. Für den Waldbereich des nördlichen Parks wurden daraus rund 18.000 Bäume und Sträucher finanziert. Zusätzlich spendet die Stiftung 324 größere Bäume. Ausschlaggebend für die Förderung durch die Stiftung war das Konzept für den Krupp-Park. 


Realisiert wurde die Bepflanzung des Krupp-Parks unter anderem gemeinsam mit den Beschäftigungsträgern EABG und ABEG.


Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger
Eine grundlegende Philosophie bei der Planung und Umsetzung des Krupp-Parks besteht darin, die Menschen, die den Park später nutzen, bereits jetzt in den Prozess mit einzubeziehen. Kinder und Jugendliche haben sich im Rahmen des Projekts „Heimatgefühle“ unter anderem an der Gestaltung der Spielbereiche beteiligt. Bei Pflanzaktionen hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, selbst ein Stück Park anzulegen. Spielplatzpatenschaften sollen das Verantwortungsgefühl für den Park stärken.


Zahlen, Daten, Fakten zum Krupp-Park



  • Insgesamt wird der Krupp-Park nach seiner Fertigstellung 23 Hektar groß sein. Der gerade fertig gestellte nördliche Park hat eine Fläche von ca. 12 Hektar.

  • Die Nord-Süd-Ausdehnung des Nordparks beträgt 700 Meter. Der gesamte Park (Frohnhauser Straße bis Rheinische Bahn) wird am Ende eine Nord-Süd-Ausdehnung von 1,3 Kilometer haben.

  • Die Ost-West-Ausdehnung des Krupp-Parks liegt zwischen 135 Metern und 215 Metern.

  • Für den Bau wurden 310.000 m³ Erdmasse, die beim Bau des
    Berthold-Beitz-Boulevard und des ThyssenKrupp Quartiers angefallen sind, wiederverwendet. Etwa 140.000 m³ Rekultivierungsboden wurden neu angeschüttet.

  • Die Waldfläche im nördlichen Krupp-Park beträgt vier Hektar. Es wurden 17.500 Stück Forstware und 400 Solitäre gepflanzt.

  • Die Wasserfläche im Park, der Krupp-See, ist 9.100 m² groß und hat ein Stauvolumen von 14.000 m³. An der tiefsten Stelle ist der See etwa drei Meter tief.

  • Direkt am See liegt ein 700 m² großes Seeplateau, das leicht über die Wasserfläche ragt.

  • Die begehbare Lärmschutzgabionenmauer an der Wasserfläche, die den Park vom Berthold-Beitz-Boulevard trennt, ist 160 Meter lang.


Kosten für den Park: 6,1 Millionen Euro, finanziert aus Mitteln der Stadt Essen, aus Mitteln der Städtebauförderung des Bundes und des Landes NRW, der Stadtwerke Essen und der Emschergenossenschaft. Die Stiftung „Lebendige Stadt“ fördert den Wald im Park mit 150.000 Euro.

 

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