Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

19.09.2014

Stiftung „Lebendige Stadt“ zeichnet aus: Leipzig ist „lebendigste Erinnerungsstadt“

Hamburg, 19.09.2014 – Die Stiftung „Lebendige Stadt“ hat Leipzig als „lebendigste Erinnerungsstadt“ gekürt. Mit dem „Notenspur-Projekt“ gewinnt Leipzig den diesjährigen Stiftungspreis und erhält ein Preisgeld von 15.000 Euro. Auszeichnungen erhielten zudem die Städte Hattingen/SprockhövelKrakau, Lublin, Trier und Warendorf. 437 Bewerbungen aus dem In- und Ausland wurden eingereicht.


Gewinner_Leipzig_Stiftungspreis_2014.jpg


Anerkennungen gingen an die Städte Achern (Baden-Württemberg) (Schaffung einer Begegnungsstätte mit Museum, Bistro und Schülerforschungszentrum in der Illenau), Bordesholm (Schleswig-Holstein) (Bordesholmer Klosterinsel – gestern, heute und morgen), Bonn (Erinnerungsdenkmal zur Bücherverbrennung am 10.05.1933), Dorsten (Anstiftung zur Stadtentdeckung), Essen (ESSEN.ALTSTADT.ANSICHTEN), Forst (Lausitz) („Heinrich Graf von Brühl und die Herrschaft Forst-Pförten“), Helmstedt (Helmstedt - grenzenlos), Herne (Nahtstellen fühl bar) Ingolstadt (Das Fotoalbum), Kaßberg/Chemnitz (Kaßberggefängnis – Lernen und Gedenken), Nürtingen (Frauengeschichtswerkstatt der VHS Nürtlingen) sowie Speyer (Stadtgeschichte 2.0).


Mit einem europaweiten Wettbewerb hatte die Stiftung Projekte gesucht, die einen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten, indem sie Bewohnerinnen und Bewohnern ebenso wie Besuchern Stadtgeschichte auf kreative Weise bewusst machen und dabei Identität und Identifikation stiften. Im Fokus stand dabei die Erinnerung an historische Ereignisse, Personen und Bauten. 


„Der Wettbewerb hat gezeigt, dass Erinnerungskultur in Deutschland und auch darüber hinaus sehr ausgeprägt ist und in hohem Maße identitäts- und identifikationsstiftend ist. Beeindruckend ist dabei, wie stark und vielseitig sich viele Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich engagieren. Es ist wichtig, dass wir Stadtgeschichte bewusst machen und bewusst halten. Die Bewerbungen verdeutlichen, dass es dabei viele kreative Ansätze gibt, um gerade auch jüngere Menschen dafür zu begeistern. Ich würde mich freuen, wenn das durch die Bewerbungen zu Tage beförderte Know-how zur Inspiration beiträgt,“ so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.


Die Preisverleihung fand am Donnerstagabend (18.09.2014) vor rund 500 Gästen bei E.ON in Essen statt. Zu den Laudatoren zählten Kaspar Kraemer (Architekt), Christine M. Merkel (Leiterin Kultur Deutsche UNESCOKommission), Aygül Özkan (Geschäftsführerin DB Kredit Service), Dr. Johannes Teyssen (Vorstandsvorsitzender E.ON), Dr. Marc Weinstock (Geschäftsführungssprecher DSK) sowie Dr. Rosemarie Wilcken (Vorstandsvorsitzende Deutsche Stiftung Denkmalschutz).


Gewinner_Stiftungspreis_2014.jpg


Sieger des Stiftungspreises 2014: Leipzig (Preisgeld: 15.000 Euro) 


Die Notenspur veranschaulicht an unterschiedlichsten Orten Leipzigs die 800 jährige Musikgeschichte der Stadt. In Bürgerhäusern, Kirchen, Kaffeehäusern, Verlagen und Ausbildungsstätten kann man erfahren, wie u.a. die Komponisten Bach, Mendelssohn und Schumann gewirkt haben. Ein Wege- und Audioleitsystem verbindet die Orte und erläutert ihre musikalische Bedeutung. Gleichzeitig werden mittels Stadt- und Kulturgeschichte, Stadtentwicklung, Bildung, Stadtgrün und Mobilität neue Zugänge zur Musik geschaffen. 


Das Notenspur-Projekt erschließt Musikgeschichte auf vielfältige Weise, so u.a. durch musikbezogene Stadtspaziergänge, die 2012 eingeweihte Notenspur selbst und den Notenbogen, dessen Eröffnung für 2018 vorgesehen ist. Auch eine Musikerkundung mit dem Fahrrad ist in Planung und soll 2016 möglich sein. Für Kinder werden Entdeckungstouren in Form der „Kleinen Leipziger Notenspur“ angeboten sowie Musikprojekte für Kinder mit Migrationshintergrund. Damit werden alle Generationen und Kulturen angesprochen und zur Interaktion aufgerufen. 


Gestartet wurde das Projekt 2008 durch den Notenspur-Förderverein und das Kulturdezernat der Stadt Leipzig. Auf leichte Art bezieht es Themen wie Kultur, Stadtentwicklung, Bildung, Tourismus, interkulturellen Austausch oder jüdische Geschichte ein. Schnell wurde daraus ein stadtumfassendes Musikprojekt. Ehrenamtliche, gemeinnützige Vereine, Kulturinstitutionen, die Leipziger Tourismus GmbH und die lokale Wirtschaft engagieren sich für das Projekt, wodurch dieses ein hohes Maß an Identität erfährt. 


Die Notenspur ist ein Alleinstellungsmerkmal und hat sich als kulturelle Dachmarke im Stadtmarketing etabliert. Aufgrund ihrer Strahlkraft weit über die Stadt hinaus hat die Kultusministerkonferenz eine Bewerbung der Leipziger Notenspur für das Europäische Kulturerbe-Siegel vorgeschlagen.

 

zurück