Know-How Austausch

Einmal im Jahr veranstaltet die Stiftung eine Fachtagung zu aktuellen Problemen der Städte. Zukunftsthemen, Lösungsansätze und „Best-Practice-Beispiele“ werden diskutiert und einem breiten Fachpublikum von kommunalen Entscheidungsträgern zugänglich gemacht.

Bewegte Stadt

Städtepartnerschaft, Verkehr, Stadtwachstum

Europäischer Städtekongress 2007 auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof

 

Otto: „Keine Tabus beim Städtebau – wir brauchen mehr markante Bauwerke“

„Unsere Städte brauchen mehr markante Bauwerke, die sie unverwechselbar machen.“ Das forderte Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“, zur Eröffnung des internationalen Kongresses „Bewegte Stadt“ am 20. September 2007 auf dem Berliner Flughafen Tempelhof. Dabei dürfe es keine Tabus geben. „Der Wiederaufbau eines verloren gegangenen Stadtschlosses wie hier in Berlin muss genauso selbstverständlich möglich sein wie der spektakuläre Neubau eines Theaters oder Museums“, sagte Otto. Mehr als 700 Fachleute aus über 20 Ländern diskutierten am 20. und 21. September auf dem Berliner Flughafen Tempelhof über Städtepartnerschaften, Verkehr und Stadtwachstum in Zeiten von Globalisierung und Klimawandel. Veranstalter des internationalen Städtekongresses war die Stiftung „Lebendige Stadt“, die sich für eine nachhaltige Förderung der europäischen Stadtkultur einsetzt.

 

„Städte brauchen Netzwerke“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit in seiner Begrüßungsansprache. „Für Bürgermeister gibt es kein Copyright – gute Ideen dürfen kopiert werden“, so Wowereit weiter. Ziel der Berliner Städtetagung war ein breiter Know-how-Austausch zwischen Städten, öffentlicher Hand, Wissenschaft, Kultur und Privatwirtschaft. Im Sinne des Best-practice-Gedankens stellten hochkarätige Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Verwaltung beispielgebende Projekte und Initiativen vor.

 

Nach Auffassung des Hauptgeschäftsführers des Deutschen Städtetages, Dr. Stephan Articus, spielen Zusammenschlüsse und Netzwerke von Städten und Regionen auch im internationalen Kontext eine immer wichtigere Rolle. Die Städte seien wichtige Brückenköpfe einer zunehmend international und global werdenden Zivilgesellschaft, sagte Articus. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen betonte, es sei entscheidend, was Städte aus ihren Partnerschaften machten: „Eine Liste alleine reicht nicht. Städtepartnerschaften müssen von beiden Seiten mit Leben erfüllt werden“, forderte Carstensen. Dies sei aber auch eine Frage der Finanzierbarkeit, so der Ministerpräsident.

 

Wie Städtepartnerschaften heute erfolgreich gestaltet und gelebt werden können und welche Chancen sie in einer globalisierten Gesellschaft bieten – darüber sprach Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung in einer Podiumsdiskussion mit Dr. Stephan Articus, Schwerins Oberbürgermeister Norbert Claussen, Osnabrücks Oberbürgermeister Boris Pistorius, Gheorghe Ciuhandu, Oberbürgermeister aus dem rumänischen Temeswar, und Leif H. Sjöström, schwedischer Botschafter a.D. und „Hamburg-Botschafter“ in Stockholm.

 

Tiefensee: „Städte leiden unter Verkehrsdruck“

In seinem Impulsreferat zum Thema Verkehr ging Bundesminister Wolfgang Tiefensee auf die negativen Folgen der rasant wachsenden Mobilität ein: „Städte leiden zunehmend unter dem Verkehrsdruck durch Lärm, Luftverschmutzung, Unfallgefahr und Staus. Es ist daher erforderlich, die Mobilitätserfordernisse der Menschen und die Lebensqualität in den Städten in Einklang zu bringen“, so Tiefensee. Mobilität in der Stadt sei daher ein Handlungsschwerpunkt der Bundesregierung, insbesondere die Weiterentwicklung des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV).

 

Hamburgs Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko leitete die Podiumsdiskussion zum Thema Verkehr mit Jaanus Mutli, Vizebürgermeister der estnischen Hauptstadt Tallinn, Jean-Louis Touraine, Vizebürgermeister aus Lyon, Hermann Graf von der Schulenburg, Geschäftsführungsvorsitzender der DB Stadtverkehr GmbH, und dem Bundestagsabgeordneten und Verkehrsexperten Dirk Fischer.


Wer profitiert vom Stadtwachstum?

Rund um das Thema Stadtwachstum ging es am zweiten Kongresstag. Nach dem Impulsreferat von Professor Thomas Sieverts von der Akademie der Künste in Berlin erklärte Bundesfinanzstaatssekretär Dr. Thomas Mirow, wer Stadtwachstum finanziert und wer davon profitiert. Über die Rolle von Kernstadt und Umland referierte der Stadtplaner Professor Kees Christiaanse von der ETH Zürich. Die Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper, sowie die Oberbürgermeisterinnen Bärbel Dieckmann (Bonn), Dr. Eva Lohse (Ludwigshafen), Dagmar Mühlenfeld (Mülheim) und Dr. Rosemarie Wilcken (Wismar) stellten den Tagungsteilnehmern die Wachstumsstrategien ihrer Städte vor

 

Weitere Redner auf dem Berliner Kongress „Bewegte Stadt“ waren u.a. Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert, Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Raumordnung, Reinhold Dellmann, die Bundestagsabgeordnete Gisela Piltz sowie Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma.

 

Weltpremiere auf dem Rollfeld

Den kulturellen Höhepunkt der Städtetagung bildete am Donnerstagabend eine vom Hamburger Theatermacher Michael Batz inszenierte „Zeitreise“ auf dem Rollfeld von Tempelhof. Diese einmalige Aufführung führte szenisch durch die bewegte Geschichte des ältesten Verkehrsflughafens der Welt – mit Filmsequenzen, Musical-Einlagen junger Künstler der „Joop van den Ende Academy“, einem Rosinenbomber, einem nagelneuen Airbus und dem kompletten Konzerthausorchester Berlin. Weitere Mitwirkende bei der Inszenierung waren u.a. Berlins Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer, Dr. Helena K. Finn, Gesandte Botschaftsrätin der USA, Air-Berlin-Chef Joachim Hunold, Gerhard Puttfarcken, Geschäftsführungsvorsitzender von Airbus Deutschland, sowie Philips-Geschäftsführer Robert Pfarrwaller. „Diese spektakuläre Aufführung auf dem Rollfeld war eine echte Weltpremiere und hat gewissermaßen die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Berliner Luftbrücke im kommenden Jahr eröffnet“, so Dr. Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.


Know-how-Austausch im „Roten Rathaus“

Den Auftakt des Städtekongresses machte am 19. September ein internationaler Know-how-Austausch der Bürgermeister im „Roten Rathaus“ mit weit über 1.000 Teilnehmern und Stadtvertretern aus 25 Ländern – darunter 74 Bürgermeister, Minister, Staatssekretäre sowie 50 Botschafter. Zu diesem Empfang hatten der Senat von Berlin und die Stiftung „Lebendige Stadt“ gemeinsam eingeladen. Festredner waren Berlins Bürgermeisterin Ingeborg Junge-Reyer und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs.

 

Das Programm

Mittwoch, 19. September 2007

20:00 Uhr
Vorabendprogramm

Donnerstag, 20. September 2007

09:00 Uhr
GET TOGETHER

09:30 Uhr
Moderation

Dr. Andreas Mattner MdHB

Vorstandsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“

09:40 Uhr
Begrüßung

Klaus Wowereit MDA

Regierender Bürgermeister von Berlin

09:55 Uhr
Einleitung

Alexander Otto

Kuratoriumsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“

10:10 Uhr
Themen-Moderation

10:20 Uhr
Impulsreferat

Dr. Stephan Articus

Geschäftsführendes Präsidialmitglied und Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

10:40 Uhr
Vernetzung von Metropolregionen

Peter Harry Carstensen MdL

Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Kuratoriumsmitglied Stiftung „Lebendige Stadt“

11:00 Uhr
Kommunikations- und Kaffeepause

11:30 Uhr
Eine lebendige Städtepartnerschaft

Michael Dobkin

Oberbürgermeister der Stadt Charkiw, Ukraine

11:50 Uhr
„Best practice Beispiele- und was hat es gebracht?“

Boris Pistorius

Oberbürgermeister Osnabrück

12:10 Uhr
Podiumsdiskussion „Städtepartnerschaften“

Dr. Stephan Articus

Geschäftsführendes Präsidialmitglied und Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Gheorghe Ciuhandu

Oberbürgermeister von Temeswar, Rumänien

Norbert Claussen

Oberbürgermeister von Schwerin

Boris Pistorius

Oberbürgermeister von Osnabrück

Leif H. Sjöström

schwedischer Botschafter a.D. , „Hamburg-Botschafter“ in Stockholm, Schweden


Leitung:

Burkhard Jung

Oberbürgermeister Leipzig Stiftungsratsmitglied „Lebendige Stadt“


Mittagspause

13:30 Uhr
Themenblock “Verkehr“

14:30 Uhr
Themen-Moderation

14:40 Uhr
Verkehr in der Stadt - kommunale Potentiale und Instrumente erkennen und verknüpfen

Gisela Piltz MdB

Fachsprecherin der FDP-Bundestagsfraktion für Kommunalpolitik Stiftungsratsratsmitglied „Lebendige Stadt“

15:00 Uhr
Inszenierung Blue Man Group

15:30 Uhr
Impulsreferat

Wolfgang Tiefensee

Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

16:00 Uhr
„Wie kann man öffentliche Verkehrsbetriebe kostengünstig betreiben“

Günter Elste

Vorstandsvorsitzender Hamburger Hochbahn AG

16:20 Uhr
Podiumsdiskussion „Verkehr“

Dirk Fischer

Mitglied des Deutschen Bundestags, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehr

Jaanus Mutli

stellvertr. Bürgermeister Tallinn, Estland

Hermann Graf von der Schulenburg

Vorsitzender der Geschäftsführung DB Stadtverkehr GmbH

Jean-Louis Touraine

stellvertr.Bürgermeister Lyon, Frankreich


Leitung:

Axel Gedaschko

Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Hamburg

17:20 Uhr
ENDE

19:30 Uhr
GET TOGEHTER in der Abflughalle

20:00 Uhr
Ansprachen

Alexander Otto

Kuratoriumsvorsitzender Stiftung „Lebendige Stadt“

Dr. Norbert Lammert MDB

Präsident des Deutschen Bundestags

Reinhold Dellmann

Minister für Infrastruktur und Raumordnung Brandenburg


Inszenierung unter dem Flugfelddach von Michael Batz


Grußwort:

Ingeborg Junge-Reyer

Bürgermeisterin Berlin

Dr. Helena K. Finn

Gesandte Botschaftsrätin für öffentliche Angelegenheiten, der Vereinigten Staaten von Amerika


Inszenierung unter Mitwirkung von:

Joachim Hunold

Vorsitzender der Geschäftsführung Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG

Gerhard Puttfarcken

Vorsitzender der Geschäftsführung Airbus Deutschland GmbH

Konzerthausorchester Berlin

Musicalstars von Morgen – der „Joop van den Ende Academy“, der Talentschmiede der Stage Entertainment

Freitag, 21. September 2007

09:00 Uhr
GET TOGEHTER

09:30 Uhr
Themenmoderation

09:40 Uhr
Impulsreferat

Prof. Thomas Sieverts

Professor für Städtebau an der TH Darmstadt und Mitglied der Akademie der Künste in Berlin

10:00 Uhr
„Stadtwachstum: Wer bezahlt es, wer profitiert?“

Dr. Thomas Mirow

Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen

10:20 Uhr
Stadtwachstumsstrategien

Philipp Rode

Executive Director, Urban Age Programme, London School of Economics and Political Science, London

10:40 Uhr
Stadtbild und Stadtwachstum

Fritz Schramma

Oberbürgermeister der Stadt Köln, Kuratoriumsmitglied Stiftung „Lebendige Stadt“

11:00 Uhr
Kommunikations- und Kaffeepause

11:20 Uhr
Stadtwachstum zwischen der Kernstadt und der ausufernden Stadtagglomeration

Prof. Kees Christiaanse

Professor für Architektur und Städtebau an der ETH Zürich, Schweiz

11:40 Uhr
Erneuerbare Energie als relevanter Standortfaktor für künftiges Städtewachstum

Christian Langen

Vorstand Sales und Internationalisierung, Conergy AG

12:00 Uhr
Kurzbeispiele Stadtwachstum

12.00 Uhr

Hella Dunger-Löper

Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Berlin

12.05 Uhr

Dr. Eva Lohse

Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen

12.10 Uhr

Dagmar Mühlenfeld

Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim

12.15 Uhr

Dr. Rosemarie Wilcken

Oberbürgermeisterin Hansestadt Wismar

12.20 Uhr

Bärbel Dieckmann

Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn

12:25 Uhr
Podiumsdiskussion der obigen Stadtoberhäupter: „Stadtwachstum, Stadtwachstumsstrategien und Familie“


Leitung:

Bärbel Dieckmann

Oberbürgermeisterin Bonn

13:25 Uhr
Ankündigung Kongress 2008

Herbert Feßenmayr

zweiter Bürgermeister Landeshauptstadt Dresden

13:35 Uhr
Fingerfood