Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

Leipziger „Notenwand“

Wandel auf eine Musikspur

In Leipzig fördert die Stiftung die Errichtung einer 2 x 3 m großen Notenwand, die Bestandteil der „Leipziger Notenspur“ ist. Diese verbindet künftig die wichtigsten Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten in der Musikstadt.

Durch die Wechselwirkung von visuellen und akustischen Elementen lädt die „Notenwand“ zum spielerischen Entdecken von Musik ein. Durch das Zusammenspiel von Wegeleitsystem und Musikerlebnis-Leitsystem wird Musik so in den öffentlichen Raum gebracht und macht das Entdecken der Musikgeschichte Leipzigs möglich.

 

Die Notenwand ist ein Bestandteil der „Leipziger Notenspur“, die künftig die wichtigsten Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten in Leipzig verbinden wird.

 

Errichtet wird die Notenwand direkt neben der Notenspur-Station 8 „Grafisches Viertel – Musikverlage“ Durch das Entgegenkommen des Pentahotels Leipzig kann die 2x3 Meter große „Notenwand“ auf dessen Grundstück gebaut werden. 

 

Durch die Wechselwirkung von visuellen und akustischen Elementen lädt die von Moosbauer&Huennerkopf gestaltete „Notenwand“ zum spielerischen Entdecken von Musik ein. Informationen und Klangbeispiele zur Entwicklung der Notenschrift werden durch musikalische Rätsel ergänzt. So können Antworten gefunden werden auf ernsthafte und heitere Fragen, z.B. „Wie warm ist das wohltemperierte Klavier?“ Die Neugier der Großen wird im oberen Wandbereich geweckt. „Kinder, Kleingroße und ganz Schlaue“ finden ihre Rätsel im unteren Wandbereich und werden dabei von „Toni“, dem Ton-Maskottchen, unterstützt. 

 

Mit der Darstellung der Entwicklung der Notenschrift erinnert die „Notenwand“ an die im zweiten Weltkrieg zerstörten Musikverlage des grafischen Viertels, die Leipzig im 19. Jahrhundert zum weltweiten Zentrum des Musikverlagswesens werden ließen. Integrierte Lautsprecher lassen die Notenbeispiele zum Klang werden. Selbst Braille-Blindennotenschrift findet sich an der „Notenwand“. Sie sensibilisiert für die Bedeutung von Musik im Leben von Menschen mit Sehbehinderungen. 

 

Dr. Tatjana Böhme-Mehner, die als Musikwissenschaftlerin maßgeblich an der Aufbereitung der Notenbeispiele beteiligt war, meint: „Die Notenwand bietet allen die Chance, in die Welt der Musik einzudringen, unabhängig von sozialer Herkunft und musikalischer Vorliebe. Texte, Beispiele, Rätsel und Entdeckeraufgaben sind so gestaltet, dass sie Neugierige mit ganz unterschiedlicher musikalischer Vorbildung ansprechen. Schön wäre es, wenn die Notenwand so auch eine integrative Wirkung hat. Immerhin muss niemand eine Hemmschwelle überwinden, wie sie eine Konzert- oder Museumskasse darstellen könnte.“ 

 

Auch die dem Restaurant des Pentahotels zugewandte Fläche ist im Notenspur-Design gestaltet und lockt die Hotelgäste mit interessanten Fragen zur musikalischen Entdeckungstour. Hoteldirektor Veit König freut sich, dass die Notenspur an seinem Haus Station macht: „Die Notenspur stellt eine weitere touristische Attraktion dar, die das kulturelle Erbe unserer Stadt auf eine beschwingte, unterhaltsame Weise näher bringt.“ Nicht nur die Leipziger sind Nutznießer, sondern auch die Tourismuswirtschaft profitiert vom Notenspur- Projekt. 

 

Die „Notenwand“ bringt das Anliegen des Notenspur-Projektes beispielhaft zum Ausdruck, Musik und deren Geschichte generationsübergreifend erlebbar zu machen. Durch das Zusammenspiel von Wegeleitsystem und Musikerlebnis-Leitsystem wird Musik so in den öffentlichen Raum gebracht, dass sowohl musikbegeisterte Spezialisten als auch Gelegenheitshörer und musikalische Laien zu Spurensuchern und Entdeckern der Musikgeschichte Leipzigs werden. 

 

Durch die generationsübergreifende Gestaltung passt die „Notenwand“ außerdem gut zum Motto des Innenstadt-Spielraumkonzeptes „Spielen am Wege“. Innerhalb des Verkehrsringes um das „Zentrum“ können die Anliegen von Notenspur-Initiative und SpielRaum-Konzept gebündelt werden. Mit der „Notenwand“ wird der Anspruch bespielbaren öffentlichen Raumes über diese Grenze hinaus in die innere Ostvorstadt hineingetragen, was die Stadtplaner wegen der dortigen Entwicklungsdefizite besonders zu schätzen wissen.

 

Nicht zuletzt entspricht die „Notenwand“ dem Anliegen der Stiftung „Lebendige Stadt“, die sich dafür einsetzt, die Wiederbelebung von Kulturwerten mit Aspekten der Stadtentwicklung zu verbinden und die Städte durch Aufwertung öffentlicher Räume und Förderung kultureller Vielfalt lebenswerter zu machen. Das besondere Kennzeichen des Notenspur-Projektes, ein kulturelles „Flaggschiff“ für andere Entwicklungsschwerpunkte der Stadt nutzbar zu machen, ist nachahmenswert auch für andere Städte. 

 

Wie viele andere Teilprojekte der Notenspur wurde die „Notenwand“ in ehrenamtlicher Tätigkeit entwickelt. Die Projektgruppe für die kindgerechten Notenspurangebote „Kleine Leipziger Notenspur“ hat den größten Anteil an der Entstehung.

 

Notenspur-Initiator Werner Schneider freut sich besonders darüber, dass mit dem Engagement der Stiftung „Lebendige Stadt“ der generations- und spartenüberschreitende Ansatz des Notenspur-Projektes Anerkennung findet. Hoffnungsvoll meint er: „Manchmal sind die Fachleute von außerhalb schneller als die eigene Stadt. Die erfreuliche finanzielle Unterstützung durch die Stiftung „Lebendige Stadt“ wird Leipzig anspornen, das eigene Engagement zu verstärken“.