Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

26.03.2009

Frühjahrstagung der Stiftung „Lebendige Stadt“ im Roten Rathaus von Berlin

Hamburg/Berlin, 26. März 2009 - Die Stiftung „Lebendige Stadt“ hat heute mit ihrem Kuratorium und Stiftungsrat auf Einladung der Stadt Berlin im Roten Rathaus der Bundeshauptstadt getagt. Auf der jährlichen Frühjahrstagung erörterten die Mitglieder aktuelle Probleme der Städte und Kommunen. Zudem beschlossen sie neue Förderprojekte der Stiftung.


An der Gremiensitzung nahmen u. a. teil: 
Dr. Hanspeter Georgi
, Wirtschaftsminister des Saarlandes a. D. und Stiftungsratsvorsitzender, Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, 
Ingeborg Junge-Reyer, Bürgermeisterin und Senatorin für Stadtentwicklung in Berlin, Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter Konzernmarketing und Kommunikation der Deutsche Bahn AG, Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Arved Fuchs, Wissenschaftler und Abenteurer, Dr. Michael Vesper, Generaldirektor Deutscher Olympischer Sportbund, und Professor Jörn Walter, Oberbaudirektor der Stadt Hamburg.


Kuratoriumsvorsitzender Alexander Otto unterstrich die breite gesellschaftliche Verankerung der „Lebendigen Stadt“: „Unsere Stiftung setzt sich nicht nur für die Lebendigkeit unserer Städte ein, sondern ist auch selbst aufgrund der vielfältigen Professionen ihrer Mitglieder in hohem Maß lebendig. Bei unseren Gremiensitzungen tauschen wir unsere Erfahrungen aus und so entstehen wichtige Impulse für die Stiftungsarbeit und die Förderung unserer Städte.“


Die Auswirkungen der Finanzkrise sind für die Städte schwerwiegend. Der Stellenabbau und drohende Konkurse von Unternehmen stellen viele Kommunen vor große finanzielle Herausforderungen. Aber durch die Schieflage von Banken wie der Hypo Real Estate und Versicherungen wie AIG (American International Group) sind auch die Haushalte mancher Städte und Kommunen direkt betroffen. Die Mitglieder der „Lebendigen Stadt“ bewerteten vor diesem Hintergrund die Situation der Städte und diskutierten Konjunkturmaßnahmen, mit denen sie auf die Krise reagieren können.


Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig: „Das Konjunkturpaket II wird auch in Leipzig einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Stabilität der Beschäftigungssituation leisten. Wir werden einen deutlichen Schub in der Bildungsinfrastruktur verspüren – bei der Sanierung von Schulen, Kindertagesstätten, Turnhallen, soziokulturellen Zentren oder der Stadtbibliothek – aber auch der sonstigen Infrastruktur wie denkmalgeschützten öffentlichen Gebäuden oder Sportanlagen. Unser Ziel ist es, dass vom Konjunkturpaket möglichst viele Bürgerinnen und Bürger profitieren.“ Ein weiteres Thema der Tagung war die Lärmbelastung von Städten. Auch hierzu fand ein lebendiger Austausch statt, wobei neben übergeordneten, bundesweiten Vorgaben auch individuelle Handlungsoptionen erörtert wurden.


Prof. Christiane Thalgott, Baudezernentin i. R. der Stadt München: „Bauleitplanung kann Lärmkonflikte lösen, aber Lärm nicht reduzieren. Die Kommunale Lärmminderungsplanung ist bereits seit 1990 Gesetz, aber erst seit 2005 aufgrund der EU-Umgebungslärmrichtlinie mit Verbindlichkeit und Fristen versehen. Danach haben Großstädte Lärmkarten, Lärmminderungspläne und Lärmaktionspläne unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu erarbeiten. Die Gemeinden stehen vor der Herausforderung, dies ohne zusätzliches Geld, ohne Durchführungskompetenz, ohne Zuständigkeit für das übergeordnete Straßenverkehrsnetz für die Eisenbahn und ohne wirkliche Unterstützung von Bund und Ländern zu leisten. Eine Chance ist dabei der hohe Erwartungsdruck der Menschen auf Besserung. Daran müssen alle Ebenen zusammen arbeiten.“


Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter Deutsche Bahn AG: „Sehr große Teile der Bevölkerung fühlen sich durch Lärm belästigt, wobei der Verkehrslärm im Vordergrund steht. Die DB bekämpft den Lärm an der Quelle – zum Beispiel durch die „Flüsterbremse“ bei Schienengüterwagen, durch neue und damit leisere Busse und Lkw oder durch Fahrerschulungen. Daneben entlasten wir die Anwohner der lauten Schienenstrecken durch Lärmschutzwände und passiven Lärmschutz. Über 20 Prozent des Lärmsanierungsprogramms wurden bis Ende 2008 bereits abgearbeitet. Insgesamt wollen wir den Lärm aus dem Schienenverkehr bis 2020 im Vergleich zum Jahr 2000 halbieren.“


Neue Förderprojekte
Kuratorium und Stiftungsrat beschlossen darüber hinaus die Förderung zahlreicher weiterer Projekte zur Vitalisierung der Innenstädte. So unterstützt die Stiftung die Errichtung einer „Notenwand“ in Leipzig. Die Notenwand ist ein Bestandteil der „Leipziger Notenspur“, die künftig die wichtigsten Wohn- und Schaffensstätten berühmter Komponisten in Leipzig verbinden wird. In Schwerin fördert die Stiftung die Illumination des Schlosses als Wahrzeichen der Stadt. Für die Stiftung ist der künstlerische und nachhaltige Aspekt der Schweriner Beleuchtungsinitiative besonders wichtig. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung im sauerländischen Arnsberg die Neugestaltung der historischen Bürgergärten und die Renovierung der unter Denkmalschutz stehenden Gartenhäuschen als Best-Practice-Beispiel zur Revitalisierung von Kleinodien. Weitere zentrale Projekte der Stiftung im Jahr 2009 sind u.a.:


Die künstlerische Illumination des Reichstagsgebäudes
Ab dem 22. Mai 2009 wird das Reichstagsgebäude in Berlin abends dauerhaft in einer künstlerischen Illumination erstrahlen. Die Illumination ist eine Gemeinschaftsinitiative der Stiftung „Lebendige Stadt“, der Stiftung Zukunft Berlin und der Sparkassen Finanzgruppe anlässlich des 60. Gründungstags der Bundesrepublik Deutschland. In einem bundesweiten Ausschreibungswettbewerb hatte sich der Lichtkünstler Michael Batz mit seinem künstlerischen Illuminationskonzept durchgesetzt. Die Realisierungsarbeiten laufen zurzeit auf Hochtouren. Die Inbetriebnahme der Illumination wird am Vorabend der Bundespräsidentenwahl mit einem großen Fest vor dem Reichstagsgebäude gefeiert. Mehr Informationen zur Reichstagsillumination stehen im Internet unter www.reichstagsillumination.de.


Symposium „Bunte Stadt“: Wie kinderfreundlich sind unsere Städte?
Der diesjährige Europakongress der Stiftung „Lebendige Stadt“, der vom 9. bis 11. September 2009 in den WDR-Studios in Köln stattfindet, trägt den Titel „Bunte Stadt“. Neben „Medien“ und „Kulturen“ werden „Kinder“ ein zentrales Thema sein, zu dem hochkarätige Entscheidungsträger aus den Städten und Kommunen innovative Projekte und Lösungen vorstellen und diskutieren. Zudem fragt die Stiftung, welchen Einfluss Medien auf unsere Städte haben und wie Kommunen die Integration und den Austausch unterschiedlichster Kulturen fördern können.


Stiftungspreis 2009: „Wege in der Stadt: Kinderfreundliche Mobilität“
Darüber hinaus verleiht die Stiftung in diesem Jahr wieder ihren renommierten Stiftungspreis. Das Thema für 2009 lautet: „Wege in der Stadt: Kinderfreundliche Mobilität“. Preiswürdig sind Konzepte und Vorhaben, die zur Sicherheit und Mobilität von Kindern im öffentlichen Verkehr beitragen, indem sie z. B. Schul- und Kitawege sicherer machen. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Gefördert wird der Wettbewerb von der Deutschen Bahn. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2009, die Bewerbungsformulare stehen im Internet unter www.lebendige-stadt.de bereit.


Die Stiftung „Lebendige Stadt“ 
In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ arbeiten seit dem Jahr 2000 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der europäischen Städte zu fördern. Bisher hat die „Lebendige Stadt“ ein Fördervolumen von über 18 Millionen Euro für Stadtkultur in Europa bewegt – so etwa für die künstlerische Illumination der Hamburger Speicherstadt, für die Effektbeleuchtung der Hochöfen im saarländischen Neunkirchen, für die künstlerische Neugestaltung des Nikolaikirchhofs in Leipzig oder für die Verschönerung des Jungfernstiegs in Hamburg.


Kontakt für die Medien:
Stiftung „Lebendige Stadt“
Robert Heinemann
Telefon 0163/ 800 1956
E-Mail: info@lebendige-stadt.de
Internet: www.lebendige-stadt.de

 

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