Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

21.06.2018

Stiftung „Lebendige Stadt“ und DOSB besichtigen Rideplatz: Rathenow ist beispielgebende Sportkommune

Hamburg, 21.06.2018 – Vertreter der Hamburger Stiftung „Lebendige Stadt“ und des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) waren heute zu Gast in Rathenow, um an der Eröffnung des neuen Rideplatzes teilzunehmen. Der Rideplatz war Bestandteil der Bewerbung der Stadt Rathenow, mit der sie im Dezember 2016 von der Stiftung und dem DOSB neben Stuttgart als Pilotkommune für das Projekt „Sport bewegt – Vielfalt – Stadtentwicklung gemeinsam aktiv gestalten“ ausgewählt wurde. Unter den rd. 90 Bewerbern des von beiden Partnern initiierten Bundeswettbewerbs hatten die beiden Städte mit ihren Konzeptideen die Fachjury für eine vielfältige Sportkommune überzeugt. Jede der beiden Städte erhielt dafür von der Stiftung 40.000 Euro für die Umsetzung der Ideen und vom DOSB fachliche Beratung. Die Deutsche Sporthochschule in Köln ist für die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung der Maßnahmen verantwortlich. Ziel ist es, mittels maßgeschneiderter Projekte vor Ort über den Sport die Vielfalt und Lebensqualität zu sichern und zu verbessern. Die Eröffnungsfeier war für die Stiftung „Lebendige Stadt“ und den DOSB Anlass, die Projektbeteiligten aus Rathenow und Stuttgart zu einem zweitägigen Abschluss-Workshop in Rathenow einzuladen, um die Ergebnisse und Erfahrungen des Projekts zu besprechen.

„Rathenow zeigt mit der Umwandlung des „Reitplatzes“ in einen „Rideplatz“, wie man auch in einer kleinen Kommune mit Sport viel bewegen kann. Beeindruckend ist dabei, wie viele unterschiedliche Bürger Rathenows sich dabei eingebracht und mit angepackt haben. Schon der Planungs- und Gestaltungsprozess ist ein Vorzeigebeispiel für Diversität. Davon können viele andere Kommunen lernen und genau das möchte meine Stiftung erreichen. Die gute Zusammenarbeit mit dem DOSB war ganz maßgeblich für diesen Projekterfolg“, so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.

Und auch der DOSB Präsident Alfons Hörmann zeigte sich von dem Projekt und der Kooperation mit der Stiftung „Lebendige Stadt“ begeistert: „Sport baut Brücken und bringt Menschen zusammen. Das ist hier in Rathenow und im Projekt generell vorbildlich gelungen. Wir freuen uns zu sehen, welche positiven Effekte eine gelingende Zusammenarbeit zwischen Kommune und dem gemeinnützigen Sport haben kann und hoffen, dass diese Art der Kooperation viele Nachahmer findet. Mein Dank gilt der Stiftung „Lebendige Stadt“, die ein solches Projekt ermöglicht hat und ein sehr engagierter Partner ist.“

Das Projekt „Sport bewegt Vielfalt“ hat ein Gesamtvolumen von 200.000 Euro und endet nun nach zweijähriger Begleitung der beiden Projektinitiatoren. Es soll eine Expertise für nachhaltige Strukturen und Kooperationsformen in Sachen Sport und Bewegung liefern, die in ganz Deutschland Anwendung findet. Dabei sollen durch das Teamwork von Kommune sowie Sportverbänden und -vereinen vor Ort aktive Begegnungsorte und Bewegungsräume geschaffen werden und mehr Vielfalt entstehen.

Rathenow
Im Mittelpunkt der Konzeptidee steht die Schaffung einer betreuten, zentral gelegenen Sport- und Freizeitfläche, die Anlaufstelle und Begegnungsstätte für alle Menschen werden soll – der Rideplatz. Durch eine große Vielfalt von Angeboten soll er eine Vielfalt von Nutzern ansprechen. Dazu werden projektbezogen bestehende Netzwerkpartner eingebunden. Federführend für das Konzept sind das Bauamt der Stadt Rathenow sowie der Kreissportbund Havelland.

Stuttgart
Mittels eines Masterplans schaffen Verwaltung, Sportvereine und -verbände gemeinschaftlich bedarfsgerechte und altersspezifische Sport- und Bewegungsangebote. Die Projektziele bestehen in der Schaffung von innovativen Bewegungsflächen für unterschiedlichste Zielgruppen, die Entwicklung von spezifischen Sport- und Bewegungsangeboten entsprechend Alter und persönlicher Situation sowie der Erarbeitung eines übergeordneten Mitgliedschaftsmodells, das die Kooperation unter Sportvereinen fördert und gleichzeitig den Organisationsgrad erhöht.

Hintergrund
Der demografische Wandel, der Zuzug von Menschen anderer Kulturen sowie veränderte Familienbilder und Geschlechterrollen machen die Gesellschaft zunehmend heterogener und diverser. Kommunen müssen daher Lösungen entwickeln, um attraktiv und lebenswert für alle zu sein. Sport und Bewegung haben dabei großes Potenzial. Sie halten nicht nur fit, sondern erfüllen auch wichtige soziale Aufgaben. Sport führt Jung und Alt genauso wie Menschen unterschiedlicher Herkunftsländer und Kulturen fast spielerisch zusammen und damit nicht selten aus der Einsamkeit – und manchmal auch aus einer Parallelwelt heraus in die Gemeinschaft. Für Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps öffnen sich darüber neue Kontakte und ihre Aktionskreise erweitern sich.

 

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