Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

26.04.2006

Illumination des Berliner Reichstagsgebäudes Lichtinszenierung während der Fußball-WM 'Lebendig, weltoffen und kreativ'

Das Reichstagsgebäude in Berlin ist nach der weltweit beachteten Verhüllung durch Christo erneut Schauplatz einer spektakulären Kunstinszenierung. Vom 1. Juni bis 10. Juli 2006 erstrahlt der Sitz des Deutschen Bundestages in den Abend- und Nachtstunden künstlerisch illuminiert in weißem Licht. „Dieses Lichtprojekt während der Fußball-Weltmeisterschaft soll Lebendigkeit, Weltoffenheit, Kreativität und Gestaltungskraft signalisieren“, sagt Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert als Schirmherr der Kunstaktion.


Initiator der Illumination des Reichstagsgebäudes ist die Stiftung „Lebendige Stadt“ aus Hamburg. Das Konzept hat der Hamburger Lichtkünstler Michael Batz entworfen, der für seine Illuminationen im Salzburger Kaiviertel, in der Hamburger Speicherstadt und am Kölner Rheinufer bereits mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Die Lichttechnik für das Kunstprojekt am Reichstagsgebäude stellt die Philips GmbH als Sponsor zur Verfügung. Die Installationen übernimmt Procon Event Engineering. Die Illumination des Reichstagsgebäudes wird somit komplett privat getragen, wobei die Stiftung „Lebendige Stadt“ die gesamten Kosten übernimmt. Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“: „Mit der Illumination des Reichstages möchten wir einem internationalen Publikum zeigen, welchen nachhaltigen Nutzen kreative und innovative Lichtkonzepte für die Stadtgestaltung haben können.“


Das künstlerische Konzept sieht einen zurückhaltend-ruhigen, klassisch-repräsentativen und klaren Auftritt vor. Alle vier äußeren Gebäudeseiten werden illuminiert. Das Zusammenspiel von Kontur und Fläche, baulichen und figürlichen Komponenten soll differenziert dargestellt werden. „Durch den Einsatz moderner Leuchten erreichen wir zudem einen minimalen Energieeinsatz“, so J. Robert Pfarrwaller, Geschäftsführer der Philips GmbH und Leiter des Unternehmensbereichs Lighting.


Die geplante Lichtinszenierung soll die Bedeutung, Würde und architektonische Charakteristik des Reichstagsgebäudes herausstellen. Dabei werden die Konturen der Fassade mit weißem Licht gewissermaßen nacherzählt. So sollen zum Beispiel die markanten Säulen an der westlichen Hauptfassade von unten her angestrahlt und so besonders hervorgehoben werden. „Für dieses anspruchsvolle Illuminationsprojekt die technische Ausrüstung zu installieren, ist für uns eine ganz besondere Ehre“, sagt Procon-Geschäftsführer Morten Carlsson. Schon jetzt gehen die Initiatoren davon aus, dass die Bilder des illuminierten Reichstagsgebäudes in der ganzen Welt zu sehen sein werden.


Das zwischen 1884 und 1894 nach den Entwürfen des Architekten Paul Wallot errichtete Reichstagsgebäude symbolisiert die turbulente deutsche Geschichte wie kaum ein anderes Bauwerk. Nach dem Umbau durch Sir Norman Foster ist das Gebäude seit April 1999 offizieller Sitz des Deutschen Bundestages. Im Sommer 1995 sorgte die Verhüllung des Reichstagsgebäudes durch das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude weltweit für Aufmerksamkeit.


„Die Stiftung ‚Lebendige Stadt’ möchte mit ihren Förderprojekten Beispiele geben, wie mit geringem Mitteleinsatz öffentliche Räume durch Elemente wie Wasser, Pflanzen oder Licht für Einwohner und Gäste lebenswerter und einladender gestaltet werden können“, sagt Dr. Andreas Mattner, MdHB und Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“. Die Stiftung hat sich bereits mit einer Vielzahl von Illuminations- und Förderprojekten in Deutschland und im Ausland einen Namen gemacht. Beispiele sind die künstlerische Illumination der Hamburger Speicherstadt, die Effektbeleuchtung der Hochöfen im saarländischen Neunkirchen, die künstlerische Neugestaltung des Nikolaikirchhofs in Leipzig oder die Verschönerung des Jungfernstiegs in Hamburg. In Berlin hat die Stiftung bereits 2001 die Rekultivierung der Grünanlage rund um die Siegessäule unterstützt und 2002 die größte Freiluft-Bildergalerie um Thema „Stadt der Zukunft“ organisiert.


Ihren inzwischen sechsten Europakongress veranstaltet die Stiftung „Lebendige Stadt“ in diesem Jahr am 14. und 15. September in Essen zum Thema „Stadt im Wandel“. Schauplätze der internationalen Veranstaltung sind u.a. das Colosseum-Theater und das Unesco-Weltkulturerbe „Zeche Zollverein“. Themenschwerpunkte werden die Bereiche Stadtumbau, Tourismus und Bildung sein. Außerdem ruft die Stiftung zum sechsten Mal zu einem Stiftungspreis-Wettbewerb auf. Das Thema in diesem Jahr lautet: „Der beste Spiel- und Freizeitplatz für Kinder und Jugendliche“. Der Stiftungspreis ist mit 15.000 Euro dotiert.


In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ arbeiten seit dem Jahr 2000 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt der europäi schen Städte zu fördern. Bisher hat die „Lebendige Stadt“ ein Fördervo lumen von über 18 Millionen Euro für Stadtkultur in Europa bewegt.


Hamburg, 26. April 2006

 

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