Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

16.08.2004

Gala für den Jungfernstieg Buntes Abendprogramm mit Charity-Versteigerung und vielen Höhepunkten 1.000 Gäste in der Fischauktionshalle erwartet

Mehr als 800 international renommierte Referenten und Gäste aus Politik, Kultur, Medien und Wissenschaft haben am Donnerstag und Freitag (2. und 3. September 2004) im Musical-Theater im Hamburger Hafen über neue Wege und Perspektiven einer zukunftsweisenden Stadtgestaltung diskutiert. Veranstaltet wurde der Europa-Kongress mit dem Titel „Leben in der Stadt“ von der Stiftung „Lebendige Stadt“ mit Unterstützung des Deutschen Städtetages. Unter den hochkarätigen Teilnehmern waren allein über 90 Oberbürgermeister und Bürgermeister aus acht Ländern. Insgesamt waren mehr als 150 europäische Städte vertreten.


Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust eröffnete den Europa-Kongress mit einem klaren Bekenntnis zur Kultur: „Wir wollen Kultur in der Stadt trotz des hohen Preises für deren Betrieb.“ Von Beust erinnerte in diesem Zusammenhang an die zahlreichen Stifter und Mäzene in der Hansestadt und appellierte zugleich an die Wirtschaftslenker, noch mehr in die städtische Kultur zu investieren.


„Eine Stiftung kann die Welt nicht verändern“, sagte Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“. Aber sie könne Impulse setzen, Beispiele geben und zu einer Vernetzung guter Ideen und ideenreicher Menschen beitragen.


In seinem Eröffnungsreferat stellte Hamburgs Stadtentwicklungssenator Dr. Michael Freytag die Hamburger HafenCity als größtes geschlossenes städtebauliches Projekt Europas vor. In diesem neuen Stadtquartier werde die geplante Elbphilharmonie ein „Leuchtturm“ und Wahrzeichen sein, vergleichbar mit der Oper in Sydney.


Wie lassen sich brachliegende City-Bereiche wieder in lebendige Stadtquartiere zurückverwandeln? Mit dieser Frage befassten sich die Kongressteilnehmer in einem ersten Themenblock. Dazu stellte der norwegische Stararchitekt Kjell Hoey-Petersen die „Aker Brygge“ in Oslo vor - ein neu entstandenes Innenstadtquartier am Wasser. Dr. Kurt Stürzenbecher, Vorsitzender des Ausschusses für Stadterneuerung in Wien, erläuterte das Konzept des neuen Gasometer-Viertels in der österreichischen Hauptstadt. Und aus Paris berichtete Sylvie Laurent Bégin, Stadtplanerin im Dezernat für Umwelt, Sauberkeit und Grünflächen, über den „Parc André Citroën“ . Referenten aus Deutschland waren Hamburgs Oberbaudirektor Prof. Jörn Walter, der die Neugestaltung des Hamburger Jungfernstiegs präsentierte. Maik Klokow, Geschäftsführer der Stage Holding Deutschland GmbH, berichtete über die Entwicklung des Musical-Theaters im Hamburger Hafen, Essens Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger über das Weltkulturerbe „Zollverein“ und Frankfurts Planungsdezernent Edwin Schwarz über das Kulturzentrum „Tigerpalast“ in der Mainmetropole.


Im zweiten Themenschwerpunkt ging es um die Rolle privater und ehrenamtlicher Initiativen bei der Stadtgestaltung. Referenten waren Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma („Ehrenamtliches Engagement“), der Beigeordnete für Jugend, Soziales und Gesundheit in Leipzig, Burkhard Jung („Innovative Vereinsarbeit“), der Geschäftsführer der Hamburger Color Line Arena, Uwe Frommhold („Moderne Arenen“), sowie der Vorsitzende des Deutschen Spendenparlaments, Dieter Brübach, und die ehemalige Bundestagsabgeordnete Prof. Monika Ganseforth.


Der dritte Themenschwerpunkt des Kongresses ging schließlich der Frage nach, inwieweit Unternehmen Verantwortung für die Stadt übernehmen können. Dazu sprachen Hamburgs ehemaliger Wirtschaftssenator Dr. Thomas Mirow, Airbus-Chef Gerhard Puttfarcken, DIFA-Vorstand Dr. Reinhard Kutscher, Dresdens Oberbürgermeister Ingolf Roßberg sowie Hans-Dieter Collinet, Ministerialdirigent aus Nordrhein-Westfalen.


Weitere Referenten auf dem Kongress waren u.a. Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall, Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee, Düsseldorfs Oberbürgermeister Joachim Erwin sowie Prof. Dr. Martin Wentz, ehemaliger Bauausschussvorsitzender des Deutschen Städtetages.


Wie bereits bei den vorangegangenen Großkongressen der „Lebendigen Stadt“ im NRW-Forum Düsseldorf, in der Autostadt Wolfsburg und in den Leipziger Messehallen waren auch in Hamburg die Referentenbeiträge zum Teil als Inszenierungen vorgetragen. So sei auch der Hamburger Europa-Kongress „Leben in der Stadt“ wieder ein Erlebnis gewesen, das alle Sinne der Besucher angesprochen habe, so Dr. Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“. Finanziert wurden die Veranstaltungen von der Stiftung „Lebendige Stadt“ und der HEW sowie von der Wall AG und Caparol.


Gala-Abend zugunsten des Hamburger Jungfernstiegs


Ein kultureller Höhepunkt des Europa-Kongresses war ein großer Gala-Abend zugunsten des Hamburger Jungfernstiegs, zu dem sich am Donnerstagabend (2. September 2004) über 1.000 Gäste in der Fischauktionshalle einfanden. Festredner dort waren Stadtentwicklungssenator Dr. Michael Freytag, HEW-Vorstandssprecher Dr. Rainer Schubach sowie Alexander Otto. Zu den Galagästen zählten u.a. auch Danzigs Stadtpräsident Pawel Adamowicz, Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, Versandhausgründer Prof. Dr. Werner Otto, OTTO-Chef Dr. Michael Otto, Dr. Werner Marnette (Norddeutsche Affinerie), Gerhard Puttfarcken (Airbus Deutschland), Dr. Klaus Borgschulte (Blohm + Voss), Kim-Eva Wempe (Juwelier Wempe), Walter Conrads (Philips), Dr. Hans-Joachim Jähne (Siemens AG), Dr. Joachim Lemppenau (Volksfürsorge), Dr. Rainer Schubach (HEW/Vattenfall), Dr. Stefan Schmittmann (Vereins- und Westbank) sowie Dr. Birgit Breuel.


Ein Highlight des Gala-Abends: die große Charity-Versteigerung zugunsten des Jungfernstiegs durch das weltberühmte Auktionshaus Christie's - repräsentiert durch Deputy Chairman Christiane Gräfin zu Rantzau. Die Charity-Auktion erbrachte einen Gesamterlös von rund 63.000 Euro, der komplett der Neugestaltung des Hamburger Jungfernstiegs zugute kommt.


Versteigert wurden nicht alltägliche Preise, die zahlreiche Hamburger Unternehmen für den guten Zweck zur Verfügung gestellt hatten - z.B. ein Smart von Mercedes-Benz und Raffay, ein Brillantkollier von Wempe, eine Pelzstola von Joop oder ein Luxuswochenende im Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten. Weitere Auktionspreise: eine Fahrt auf einem Alsterdampfer beim nächsten Kirschblütenfest, bereitgestellt von ATG, inklusive Catering an Bord durch die Firma Gerresheim; eine komplette VIP-Lounge für zehn Personen bei einem HSV-Spiel in der AOL-Arena (inklusive Catering), gespendet von der Firma JCDecaux; ein festliches Promi-Essen mit den Radio-Hamburg-Moderatoren John Ment und Indra Gerdes im Hotel Louis C. Jacob; acht Jungfernstieg-Linden (sechs Meter hoch) von der Baumschule von Ehren; Original-Jungfernstieg-Bilder des Hamburger Künstlers Frank Bürmann; eine Fahrt für zehn Personen in einem historischen U-Bahnwagen von 1911 mit der Hamburger Hochbahn; ein Kochabend-Kochkurs für 20 Personen vom Maggie-Kochstudio-Treff; zwei Logen-Tickets beim nächsten Derby vom Hamburger Rennclub sowie eine Werbekampagne der Agentur „König-Engländer“.


Zum Rahmenprogramm der feierlichen Gala gehörte außerdem eine Performance der Stage Holding Academy mit einem Medley bekannter Musicals. 16 angehende Musical-Stars führten in Einzelvorträgen, Duetten und Ensemblenummern quer durch die Welt des Musicals von den 30er Jahren bis heute. Zum musikalischen Galaprogramm zählte außerdem ein Auftritt der HEW-Samba-Percussion-Band „Quinta Feira“ sowie ein Konzert von Wayne Morris und Band.


Auch außerhalb der Fischauktionshalle gab es für die Gala-Besucher Spektakuläres zu erleben: Der „Lichtzauberer“ Michael Batz illuminierte zusammen mit der Firma Philips die Docks von Blohm und Voss und präsentierte neben „illuminierten Schwimmkränen“ auch einen „Jungfernstieg auf der Elbe“: 60 Meter Jungfernstieg auf Pontons mit 30 City-Lights, auf denen der historische Jungfernstieg dargestellt wurde, dazu 100 „Choristen“ in alten Gewändern. Ein Feuerwerk über der Elbe beendete die Open-Air-Darbietung.


Technisch organisiert wurde der Gala-Abend zugunsten des Jungfernstiegs von Dirk Marx („Alstervergnügen“/Präsident des Verbands des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller). Unterstützt und mitveranstaltet wurde die Veranstaltung vom Hamburger Abendblatt, der Stage Holding, dem Theater im Hafen, der HSH Nordbank, der HEW, Philips, der Wall AG, Mercedes-Benz, Caparol, Raffay, Holsten, Lorenz von Ehren, Christie's, JCDecaux, Holsten sowie vom Verein „Lebendiger Jungfernstieg“.


Die gemeinnützige Stiftung „Lebendige Stadt“ fördert mit großem Erfolg den Know-how-Austausch der europäischen Städte. Zu den markantesten Projekten der Stiftung gehören die Illumination der Hamburger Speicherstadt, die künstlerische Neugestaltung des Nikolaikirchhofs in Leipzig sowie die Effektbeleuchtung der Hochöfen im saarländischen Neunkirchen. Neben regelmäßigen Kongressen vergibt die „Lebendige Stadt“ jedes Jahr einen mit 15.000 Euro dotierten Stiftungspreis. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an die Kunstsammlungen in Chemnitz für das beste Museumskonzept. Thema des Stiftungspreises 2004 ist das beste Konzept für innerstädtisches Wohnen. In den drei Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung bereits mehr als 16 Millionen Euro an Projektmitteln bewegt. Weitere Informationen zur Stiftung im Internet unter www.lebendige-stadt.de .


Hamburg, 3. September 2004

 

zurück