Der Preis der Stiftung
Die Stiftung prämiert Projekte die in besonderer Weise „Best-Practice-Charakter” haben und sich zur Nachahmung empfehlen. Dazu ruft die Stiftung im Wettbewerb Städte, Gemeinden, Institutionen, Universitäten, Vereine und Private auf, sich zu bewerben. Der Preis ist mit 15.000,- Euro dotiert und wird feierlich an repräsentativen Orten verliehen.
Stiftungspreis 2010
Die seniorenfreundlichste Stadt
Die seniorenfreundlichste Stadt: Aktivieren, integrieren und unterstützen
- Arnsberg gewinnt den Stiftungspreis 2010 der Stiftung „Lebendige Stadt“
- Anerkennungen gehen an Köln, Sinzheim und Tübingen
Die Stiftung „Lebendige Stadt“ hat in München vor rund 500 Gästen ihren mit 15.000 Euro dotierten Stiftungspreis zum Thema „seniorenfreundlichste Stadt“ verliehen. Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs ist die sauerländische Stadt Arnsberg. Eine Fachjury unter Vorsitz des Düsseldorfer Architekten Hermann Henkel wählte das Arnsberger Konzept aus insgesamt 239 eingereichten Bewerbungen aus dem In- und Ausland aus. Anerkennungen gingen nach Köln, Sinzheim und Tübingen. Preiswürdig waren Konzepte, die die Teilnahme von Senioren am öffentlichen Leben verbessern, altersgerechte Angebote machen, ihnen im Alltag Unterstützung geben und zum generationenübergreifenden Miteinander beitragen.
Überreicht wurde der Stiftungspreis in der Münchner BMW Welt vom Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung „Lebendige Stadt“, Alexander Otto, im Beisein des Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen.
„Die hohe Anzahl von Bewerbungen zeigt, dass wir mit dem Stiftungspreis auch in diesem Jahr wieder ein wichtiges gesellschaftliches Thema aufgegriffen haben. Die prämierten Konzepte zeichnen sich vor allem auch durch ihren Vorbildcharakter aus und sind als Best-Practice-Beispiele zur Nachahmung für andere Kommunen bestens geeignet“, sagt Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.
Sieger des Stiftungspreises 2010: Arnsberg
Die Fachjury entschied sich einstimmig für den Wettbewerbssieger Arnsberg in Nordrhein-Westfalen. Die Jury überzeugte der Ansatz der knapp 80.000 Einwohner zählenden Stadt, Bürger aktiv bei der Umsetzung seniorenfreundlicher Maßnahmen einzubeziehen. Mit ihrem ganzheitlichen Konzept verfolgt die Stadt das Ziel, der alternden Gesellschaft gerecht zu werden. Es zielt auf die sich verändernden Bedürfnisse der älteren Generation verbunden mit einem umfangreichen Pflege- und Hilfs-netzwerk sowie einem differenzierten Angebot für eine Integration und Aktivierung. Dabei besteht enger Kontakt und Kooperation aller Beteiligten. Auf diese Weise entstand u. a. die Seniorenakademie Senaka, die von Hochschullehrern ins Leben gerufen wurde und ein Bildungsprogramm mit Veranstaltungen für alle Interessierten anbietet. Die von der Stadt eingerichtete Fachstelle „Zukunft Alter“ dient als Anlaufstelle für Senioren, die sich engagieren möchten. Die Jury zeigte sich vor allem von der systematisch umgesetzten Konzeption begeistert, die zudem weiterentwickelt wird.
Anerkennung für Köln
Drei Bewerber erhielten eine Anerkennung. Hierzu zählt das Konzept „Wohnen mit Hilfe – Wohnpartnerschaften“ aus Köln, das von der Universität Köln initiiert und gemeinsam mit dem Studentenwerk der Stadt Köln und dem Kölner Seniorenbeirat getragen wird. Inzwischen wird das Konzept auch in anderen Universitätsstädten in ähnlicher Weise erfolgreich umgesetzt. Studenten finden bei Senioren preiswerten Wohnraum und bieten Senioren im Gegenzug Hilfe im Alltag. Das Projekt bringt Generationen zusammen, die viel voneinander lernen und auch profitieren können. Die Studenten profitieren von den Erfahrungen der Senioren und die Senioren erfahren durch Studenten neue Impulse.
Anerkennung für Sinzheim
Ebenfalls eine Anerkennung sprach die Fachjury dem „Park der Generationen“ in der Stadt Sinzheim in Baden-Württemberg zu. Das Konzept verbindet in vorbildlicher Weise die Aufwertung des Wohnumfelds einer Seniorenwohnanlage mit Elementen unterschiedlicher Zielgruppen. Hierzu zählen Sonnenterrassen, auf denen Betten geschoben werden können, ein Demenzgarten, Schulgärten, Tiergehege und ein Bewegungsparcours. Senioren werden durch den Park aktiviert, integriert und durch die Kooperation mit Schulen und Kindertagesstätten vorbildlich unterstützt.
Anerkennung für Tübingen
Die dritte Anerkennung erhielt der Seniorenplan „Älter werden in Tübingen“. Schwerpunkt des Konzepts ist die Stärkung der wohnortnahen Infrastruktur. Durch Stadtteilspaziergänge mit Bewohnern, eine Migrantenbefragung und Workshops zum Thema Pflege wurden die Bürger an der Entscheidungsfindung beteiligt. Zudem gibt es seit dem Jahr 2008 eine von der Stadt Tübingen eingerichtete Koordinationsstelle für Senioren, um den Planungsprozess und die Umsetzung des Konzepts zu verankern und personell zu ermöglichen. Lobenswert ist dabei das Engagement der Stadt, ältere Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zu beteiligen. Ziel ist es, die Senioren mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz abzuholen und aktiv zu integrieren.
Der Stiftungspreisjury 2010 gehören an:
Angela Altvater
DB Stadtverkehr GmbH
Hella Dunger-Löper
Staatssekretärin für Stadtentwicklung, Berlin
Dr. Christof Eichert
Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes NRW
Almuth Fricke
Leiterin Europäisches Zentrum für Kultur und Bildung im Alter
Hermann Henkel
Juryvorsitzender, Dipl.-Ing. BDA Hermann Henkel, Beirat HPP Architekten
Prof. Carsten Gertz
Institut für Verkehrsplanung und Logistik der TU Hamburg, Harburg
Roland Gerschermann
FAZ
Dr. Marion Gierden Jülich
Staatssekretärin NRW Ministerium
Horst Graß
Seniorenbeirat Düsseldorf, Vorsitzender
Dieter Hackler
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Abteilungsleiter Ältere Menschen)
Carola Haegele
Generationshaus Hessbach, Koordination (Stiftungspreisgewinner 2004)
Friedel Kellermann
RKW Architektur + Städtebau
Heinz Knoche
Teamleiter Migration und Integration, DRK-Generalsekretariat
Prof. Dr. Ursula Lehr
Bundesministerin a.D. und Vorsitzende Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation (BAGSO) e.V.
Hans-Jürgen Mader
Brandenburgischer Seniorenverband e. V., 1. Landesvorsitzender
Dr. rer. pol. Bernhard Mann
Gerontologe und Dozent an der Rheinischen Friedrich-Wilhems-Universität Bonn und Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz
Tobias Nowoczy
Deutsches Rotes Kreuz (Jugend- und Wohlfahrtspflege)
Dr. Jürgen Rinderspacher
Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften
Prof. Dr. phil. Georg Rudinger
Lehrstuhl für Methoden und Diagnostik;Leiter des Zentrums für Evaluation und Methoden und des Zentrums für Alternskulturen
Dr. Herbert Schmalstieg
Oberbürgermeister a.D., Hannover
Andreas Vondran
WOGEDO Düsseldorf, Wohnungsgenossenschaft, Vorstand