Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

Pausenhof Dom-Schule Lübeck

Nach der Umgestaltung – Leben kehrt auf den Schulhof zurück

Anlässlich des 175jährigen Jubiläums der Lübecker Dom-Schule wurde der Pausenhof mit Unterstützung der Stiftung „Lebendige Stadt“ neugestaltet.

Rund 260 Schülern im Alter von sechs bis elf Jahren bietet der neue Schulhof zukünftig Raum für sensorische und motorische Erlebnisse sowie Erholung, Bewegung und Kommunikation.

 

Die Nutzungsmöglichkeiten des Schulhofs waren aufgrund fehlenden und veralteten Spielgeräts stark eingeschränkt und viele Verwinkelungen wurden als Abstellflächen zweckentfremdet, so dass wertvoller Raum zum Spielen der Kinder verloren ging.

Idee und Umsetzung

Die Dom-Schule, inmitten Lübecks Altstadt, feierte 2009 ihr 175-jähriges Jubiläum.

 

Sie ist eine beliebte und renommierte Grundschule mit integrativem Zweig. Ein Schulhort ist direkt an die Schule angegliedert und in den Schulräumen untergebracht. Schüler aus einem sehr breit gestreuten sozialen Spektrum durchlaufen ihre erste und prägende Schulzeit in der Dom-Schule.

 

Sie hat ein großes Einzugsgebiet sowohl aus der umgebenden Altstadt, als auch dem erweiterten Innenstadtbereich. Eltern und Schüler identifizieren sich sehr mit der Dom-Schule und engagieren sich seit Jahren bei der steten Weiterentwicklung und Verbesserung des schulischen Umfeldes.

 

Täglich bevölkern 231 Schüler im Alter von 6-11 Jahren den Schulhof. Die Kinder nutzen den Schulhof sowohl in den vier Pausen als auch vor und nach dem Schulbetrieb. Der Schulhof ist im Verhältnis zur Schülerzahl sehr klein (ca. 1100 m²) und bietet durch seine Lage innerhalb der dicht bebauten Lübecker Altstadt keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten.

 

Die Nutzungsmöglichkeit für die Kinder ist aufgrund mangelnder Spielgeräte und Freiflächen niedrig. Das hieraus resultierende Konfliktpotential hatte dazu geführt, dass viele Schüler ihre Pausenzeit im Schulgebäude verbrachten.

 

Die letzte umfassende Sanierung des Schulhofes erfolgte im Jahr 1977/78. Auch in Hinblick auf das anstehende Jubiläum der Dom-Schule entstand von Seiten der Schüler und ihrer Eltern der Wunsch nach einer Umgestaltung des Schulhofes, die den Bedürfnissen der Schüler gerecht wird. Die Planungsgruppe innerhalb des Schulvereins hatte sich das Ziel gesetzt, wie in einem Altstadthaus, alle Winkel der vorhandenen Schulhoffläche auszunutzen und sie kindgerecht und kreativ auszugestalten.

 

Die besondere topographische Lage der Dom-Schule wird geschichtsinteressierten Lübeckern und ihren auswärtigen Besuchern auch in Stadtführungen immer wieder gerne vergegenwärtigt. Sie liegt an der früheren Grenze der städtisch-bürgerlichen bzw. kirchlichen Gerichtsbarkeiten. Die Delinquenten konnten durch die Straße „Fegefeuer“ laufen und bei guten Ortskenntnissen das „Paradies“ (Portal des Domes) erreichen. Ungünstiger verlief ihre Flucht, wenn sie in die Blindgasse „Hölle“ einbogen... 

In Anspielung auf diese Lage der Domschule zwischen dem Paradies und der Hölle war das Motto für die inhaltliche Ausgestaltung des Schulhofprojektes: Schule zwischen Himmel und Hölle.

 

Allerlei Assoziationen werden hierzu leicht wachgerufen (u.a. „Himmelssturm und Höllenfrust – Kinder in Bewegungslust“) und fördern eine phantasievolle, kreative Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der daraus entstandenen schularchitektonischen Umgebung. 

 

Ab Januar 2007 fanden erste Treffen des Schulvereins statt, in welchen die Dimension und Notwendigkeit einer Schulhofsanierung besprochen wurden. Damit die Kinder sich mit Ihrem Schulhof identifizieren können, wurden sie in Beteiligungsprojekten fortlaufend an der inhaltlichen Ausgestaltung beteiligt. Für die weitere Bearbeitung und Entwicklung wurde das Planungsbüro Haberkorn beauftragt, das langjährige Erfahrungen im Bereich der Spielgeräte- und Spielplatzgestaltung vorweisen kann.