Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

09.09.2010

Stiftung „Lebendige Stadt“ fördert Klimaschutz: Trier für „coolstes Rathaus“ ausgezeichnet

Das Rathaus der Stadt Trier darf sich seit heute „coolstes Rathaus“ nennen. Trier hatte den von der Stiftung „Lebendige Stadt“ 2008 ausgerufenen europäischen Klimaschutz-Wettbewerb „coolstes Rathaus“ gewonnen, an dem 83 Städte und Gemeinden teilgenommen haben.


Der Preis bestand darin, dass das Unternehmen Philips für das Trierer Rathaus kostenlos ein maßgeschneidertes, nachhaltiges Beleuchtungskonzept entwickelt hat, mit dem die Stadt zukünftig durch die Senkung ihres Energieverbrauchs maßgeblich zum Klimaschutz beiträgt und die Energiekosten deutlich reduziert. Die Konzeptumsetzung hat die Stiftung „Lebendige Stadt“ mit 100.000 Euro gefördert.


Heute wurde der erste Beleuchtungsabschnitt fertiggestellt und eingeweiht. In den Büros, Fluren und im Bürgeramt der 2. und 3. Etage sowie in den Dezernentenbüros der 1. Etage des Rathauses wurden rd. 300 Lichtquellen installiert. Bei der Installation wurde großes Augenmerk auf die Beleuchtungsqualität hinsichtlich Stärke, Blendung, Wartungsintensität, Farbwiedergabe und Arbeitsplatzatmosphäre gelegt. Dabei wurden hoch effiziente T5-Leuchtstofflampen mit neuester Reflektortechnologie und einer tageslichtdynamischen Lichtsteuerung eingesetzt. Dies reduziert die Leistung zukünftig von 77 kW auf 45 kW und damit den Beleuchtungsenergieverbrauch des Rathauses um rund 40 Prozent, womit der aktuellen EU-Norm entsprochen wird. Damit werden pro Jahr rd. 44 t CO2 eingespart. Mit der neuen Beleuchtungstechnik schont die Stadt nicht nur die Umwelt, sondern gleichzeitig auch ihren Haushalt. So wird die Stadt Trier zukünftig 15 Prozent der Energiekosten des Rathauses einsparen.


Die Arbeiten für den zweiten Beleuchtungsabschnitt haben bereits begonnen und umfassen u.a. die Modernisierung der Beleuchtung in den Sitzungssälen und im Außenbereich mit der Akzentuierung des Eingangs. Mit der Gesamtfertigstellung ist für Anfang 2011 zu rechnen. Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Beleuchtungskonzepts werden rd. 250.000 Euro betragen, wovon die Stiftung „Lebendige Stadt“ 100.000 Euro trägt.


Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“:
„Das Rathaus jeder Stadt ist eine zentrale Anlaufstelle für die Bürger. Damit übernimmt das Rathaus Vorbildfunktion und sollte einen wichtigen Beitrag für nachhaltigen Klimaschutz leisten. Mit dem Wettbewerb wollte die Stiftung den Städten diese Verantwortung nochmals bewusst machen und aufzeigen, dass Klimaschutz und Sparen nicht im Widerspruch stehen.“


Der Wettbewerb
Insgesamt hatten 83 Städte und Gemeinden an dem Wettbewerb teilgenommen und sich somit um die Erstellung eines individuellen Energiesparkonzeptes für ihr Rathaus beworben. Neben dem vorhandenen Einsparpotenzial und der damit verbundenen Haushaltsentlastung berücksichtigte die Fachjury unter Vorsitz der Hamburger Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach auch die bisherigen Aktivitäten der Stadt in den Bereichen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen, einen Teil der Umsetzung selbst zu übernehmen. Neben Trier gewann die Stadt Spremberg (Brandenburg) als kleinere Stadt. Die neuen energieeffizienten Beleuchtungskonzepte für die Rathäuser in Trier und Spremberg wurden von der Firma Philips kostenlos erstellt. Zur Umsetzung der Konzepte stellt die Stiftung „Lebendige Stadt“ insgesamt 150.000 Euro zur Verfügung.


Das Trierer Rathaus
Das Rathaus der Stadt Trier (108.000 Einwohner) befindet sich in den Räumen des ehemaligen Bettelordens der Augustiner-Eremiten. Die Klosterkirche wurde in zwei Bauphasen um 1280 und 1320 errichtet. Der Chor der Kirche wird seit 1967 als Sitzungssaal des Stadtrates genutzt. Die Umnutzung der ehemaligen Klostergebäude als städtisches Verwaltungsgebäude erfolgte ab den 1930er Jahren. Nachdem das historische Rathaus in der Stadtmitte im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurden die Gebäude am Augustinerhof zu einem Rathaus ausgebaut, das weiterhin als historisches Gebäude erkennbar und erlebbar ist, gleichzeitig aber den heutigen Anforderungen einer modernen Verwaltung entspricht.


Die Stiftung „Lebendige Stadt“
In der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ arbeiten seit dem Jahr 2000 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Medien zusammen, um gemeinsam die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der europäischen Städte zu fördern. Bisher hat die Stiftung „Lebendige Stadt“ ein Fördervolumen von über 30 Millionen Euro für Stadtkultur in Europa bewegt – so etwa für die Grüngestaltung des Essener Krupp-Parks, die künstlerische Illumination des Berliner Reichstagsgebäudes oder die Neugestaltung des Hamburger Jungfernstiegs.

 

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