Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

Kinder auf Trampolin Schluhof mit Skulptur

Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit ihrem Bestehen hat die Stiftung dazu bereits eine Vielzahl von Projekten mit „Best-Practice-Charakter” initiiert und gefördert, wobei sich das Fördervolumen auf rund 29 Mio. Euro beläuft. Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Medien haben auf Seiten der Stiftung daran mitgewirkt.

Neben ihrer Funktion als Projektförderer begreift sich die Stiftung als Impulsgeber, indem sie den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Städten fördert.

 

So trägt sie mit ihren jährlichen Kongressen zu aktuellen urbanen Problemen genauso wie mit ihrem jährlich thematisch wechselnden Stiftungspreis, mit dem sie innovative Ideen und Konzepte mit besonderem kulturellen und künstlerischen Wert auszeichnet, maßgeblich zum Know-how-Austausch zwischen den kommunalpolitischen Entscheidern bei und macht auf „Best-Practice-Charakter” aufmerksam. 

 

Zudem berichtet die Stiftung in ihrem zweimal im Jahr erscheinenden Journal und in ihrer Schriftenreihe über vielfältige und interessante Themen in unseren Städten.

 

Wirkungsfelder, Leitthemen und Handlungsstrategien

 

Die in der Satzung der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ implizit enthaltenen inhaltlichen Positionen sollen mit den folgenden Ausführungen verdeutlicht werden. Sie klären den verabredeten und in der Satzung niedergelegten Handlungsrahmen für die Gremien der Stiftung – Kuratorium, Vorstand und Stiftungsrat – und sie mögen potentiellen Antragstellern und der an der Stiftungsarbeit interessierten Öffentlichkeit Information und Orientierung bieten.

 

Wirkungsfeld „Lebendige Stadt“

Die Stiftung „Lebendige Stadt“ trägt einen Titel, mit dem hochkomplexe Zustände und Wirkungszusammenhänge erfasst sind. Hinter den Begriffen Lebendigkeit und Leben einerseits und Stadt andererseits verbergen sich zunächst alle Erscheinungsformen des individuellen und sozialen Lebens in einer von Menschen historisch geschaffenen räumlichen Umwelt. Die Stiftung widmet sich den Städten in Europa, was die Komplexität von „Lebendige Stadt“ nur wenig einschränkt. Längst leben hier auch Mitbürger aus anderen Kulturkreisen oder mit anderem kulturellen Hintergrund und formen das Leben in den europäischen Städte mit, ohne dass bisher die jeweils besondere Eigenart und geschichtlich-kulturelle Prägung einzelner Orte verloren ging. Prozesse der Regionalisierung und Metropolenbildung i. S. von Verstädterungsprozessen und politische Weiterentwicklung verändern historisch überkommene Grenzen zwischen Stadt und Land und zwischen den europäischen Ländern und Staaten. Durch den deutlich spürbaren Prozess des Wirtschafts-, Klima-, Demographie- und Wertewandels sind die Rahmenbedingungen für Leben und Lebensqualitäten und für die Erstellung und die Veränderung von städtischen Umwelten für Arbeiten, Wohnen, Kommunikation, Kultur und Handel nicht starr. Sie waren es nie. Deshalb werden das Wirkungsfeld der Stiftung, ihr Fördergegenstand und ihr Förderfokus nicht statisch definiert. Im Sinne eines Oberbegriffes meint „Lebendige Stadt“ letztlich Qualitäten, die es jeweils im Einzelfall zu bestätigen bzw. in demokratischen Prozessen zu formulieren gilt. Städte und ihre Orte sind lebendig, weil und wenn nicht nur eine einzige Lebensqualität sondern viele unterschiedliche Lebensqualitäten in ihnen erfahren werden können. In diesem Sinne zielen die Aktivitäten der gemeinnützigen Stiftung „Lebendige Stadt“ auf den Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualitäten in europäischen Städten. Hauptadressaten der Stiftung sind deshalb auch die in den Ländern und in den größeren und kleineren Kommunen zum Wohle aller wirkenden verantwortlichen Menschen aus den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Verwaltung, Politik und Wirtschaft.

 

Konzentration auf öffentliche Räume: Angesichts der Komplexität von „Stadt“ mit dem Attribut „lebendig“ ist eine inhaltliche Eingrenzung des Wirkungsfeldes der Stiftung notwendig. Ihre Aktivitäten zielen vor allem auf die Gegenstandsseite der Städte, also auf den gestaltenden Umgang mit den Dingen und Räumen im weitesten Sinne. Die Stiftung konzentriert sich auf die öffentlichen Räume, ohne dass damit die Wechselbeziehungen zwischen den Menschen und den Dingen und Räumen außer Acht gelassen werden können und sollen. Im Gegenteil: Alles was durch kreatives, intelligentes Neu- und Umformen, Ändern und Ergänzen der Dinge und Räume Probleme des Zusammenlebens lösen oder besseres Zusammenleben ermöglichen hilft, somit heutige und zukünftige Lebensqualitäten positiv beeinflussen könnte, kann Förderprojekt der Stiftung werden. Auch die Definition von öffentlichen Räumen und deren erlebbare und gewünschte Gestalt ist nicht starr, sondern Teilergebnis demokratischer Wertediskussion und freier Meinungsäußerung. Für die Stiftung Lebendige Stadt verlieren die Bezeichnungen „öffentlicher Raum“ und „öffentliche Räume“ ihre Berechtigung dann und dort, wenn und wo deren öffentliche Definition im offenen Dialog verhindert wird oder der Versuch dazu gemacht und erkannt wird. Die Palette der von den Entscheidungsgremien der Stiftung befürworteten Förder- und Auszeichnungsprojekte umfasst deshalb die Gestaltung größerer Raumbereiche für eine städtische Öffentlichkeit – z. B. die Umgestaltung des Jungfernstiegs in Hamburg, die des Nicolaikirchhofes in Leipzig oder die Restaurierung des Zentraltheaters in Esslingen – ebenso wie den Preis für einen Spielplatz, den Georg-Freundorfer-Platz in München, oder eine temporäre Kunstinstallation, das „Monument der Fragen“ auf dem Georgsplatz in Hannover.

 

Leitthemen: Licht, Grün, Gebauter Raum

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün oder Gebauter Raum – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können. In diesen, für eine lebendige Stadt wesentlichen Handlungs- und Wirkungsfeldern können und sollen solche Problemlösungen zum Gegenstand der Stiftungsarbeit werden, die Best Practice Beispiele erwarten lassen bzw. solche darstellen und somit den aktiven gesellschaftlichen Austausch fördern können und sollen.

 

Wesentliche Kriterien für die Auswahl sind einerseits der Grad an nachhaltiger Wirkung bei der Lösung von Problemen, die durch heutige veränderte ahmenbedingungen, wie Klimaveränderung, demografische Veränderungen oder ökonomischen Wandel bestimmt sind, und andererseits der Grad sozialer und kultureller Verbesserungen für Menschen einer konkret bestimmbaren städtischen Öffentlichkeit. Nicht zuletzt bilden Innovation und gleichzeitige Kostengünstigkeit ein unabdingbares Kriterium für die Entscheidungsgremien der Stiftung. Unter dem Leitthema Grün werden z. B. der „Park der fünf Hügel“ in Essen oder der Grünmasterplan in Heilbronn und neuer suburbaner Bördewald in Köln gefördert.

 

Illuminationsprojekte, wie im Fall der Speicherstadt Hamburg, des Rheinufers Köln oder der Hochöfen in Neuenkirchen und der Bahnunterführungen in Düsseldorf, belegen das Stiftungswirken zum Leitthema Licht. Die Neugestaltung von Plätzen – Jungfernstieg in Hamburg, Nikolaikirchhof in Leipzig –, aber auch ein Buch über moderne Stadtplätze im alten Lyon konzentrieren sich auf die gebauten städtischen Außenräume.

 

Handlungsstrategie: Initiieren, Fördern und Kommunizieren

Die Leitthemen und die Ziele der Stiftung sollen auf mehreren unterschiedlichen Handlungsfeldern und in unterschiedlicher Art und Weise, mit unterschiedlichen Mitteln bearbeitet und verfolgt werden. Durch leitthemenorientiertes Initiieren, Fördern und Kommunizieren in Form von Realisierungsprojekten, Know-How-Austausch, Symposien, Preisausschreibungen und Publikationen mit Printmedien und Informationen im Internet soll eine größtmögliche Wirkung erzielt werden. Bei der Umsetzung von Ideen und Konzepten greift die Stiftung auch deshalb auf das Wissen, die Erfahrung und die Unterstützung ihrer Mitglieder zurück. Initiiert wurde beispielsweise die Gründung von Vereinen („Lebendiger Jungfernstieg“, „Licht-Kunst-Speicherstadt“) und gefördert wird mit einem auf kommunale Beteiligung zielenden jährlichen Stiftungspreis. Erfahrungen, Erkenntnisse und Innovationen werden auf den großen Symposien, auf speziellen Fachveranstaltungen oder in den Büchern und Broschüren der Stiftung kommuniziert. Das Gespräch und der gemeinsame kritische Gedankenaustausch vieler Menschen – konkret vor Ort und Auge in Auge – werden als wesentlich und notwendig angesehen; dafür Möglichkeiten und eine anregende Atmosphäre zu schaffen, hat sich die Stiftung „Lebendige Stadt“ nicht zuletzt vorgenommen.

Auszeichnungen für die Stiftung „Lebendige Stadt“

2013

Ausgezeichneter Ort 2013/14 
für die künstlerische Illumination von Bahnunterführungen
weiter

2008

„Silberne Landschaften“
für außerordentliche Verdienste um die grüne Umwelt durch Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.

2008

BDA-Architekturpreis
für Neugestaltung des Hamburger Jungfernstiegs

2005

„City-People-Light-Award“
für Illumination Kölner Rheinufer für vorbildliche Lichtgestaltung durch Weltlichtverband „LUCI Association“